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Ein glückliches Mißvcrständniß.

1.

Es war an einem schönen Junimorgcn. Die staubige
^^rstraße entlang rollte eine decrcpidc Postchaise dem Ritter-
?utc Liudenau zu. Der Postillon schlummerte sanft und
beiden Passagiere schienen ihm darob nicht gram zu
Beide saßen stumm da, Jeder in eine Ecke gelehnt, und
^>gen i£)rert Gedanken nach. Der ältere von ihnen mochte
"■'a c*n Priester der Themis, oder des Aesculap sein: die

massiv silberne Brille, die riesig gen Himmel starrenden Vater-
mörder, die aufgctakelte Amtsmiene — Alles spricht für die
Richtigkeit der Diagnose. Der andere Reisende bietet weniger
physiognomisches Interesse dar, er ist eben ein junger, hübscher
Mann.

„Theodor", unterbrach plötzlich der Aeltere die Stille,
„es will mich fast gereuen, daß ich Deinem Drängen nach-
gegeben und Dich mitgenommen habe. Je mehr ich mir den
Charakter meines ehemaligen Commilitonen zurecht lege, desto ,
geringer wird die Hoffnung, die ich für Dein Glück hege.
Solche Leute sind unbeugsam!"

„Sollte der Amtmann wirklich eines albernen Zwistes
halber das Glück seiner einzigen Tochter mit Füßen treten",
entgcgnete leidenschaftlich der junge Mann, „so habe ich dann
noch Zeit, meinem Schicksale zu grollen. Ich will den letzten
Versuch machen; gelingt er nicht, wird Emilie nicht die
Meine, so . . ."

„Wirst Du eine Andere heirathcn", ergänzte lakonisch
der Alte, und damit war die Unterhaltung abgebrochen.

Der Leser hat gewiß keinen Zweifel mehr über den
logischen Nexus, in dem die beiden Herren zu einander stehen:
eö ist Vater und Sohn. Letzterer hatte im verflossenen Kar-
neval die Tochter des Amtmanns Schmidt aus Lindcnan
kennen gelernt, sich verliebt und ward wieder geliebt, eine
ganz alltägliche Geschichte, wenn eö ohne Hindernisse ab-
gcgangen wäre. Doch dem war nicht so. Emilie erhielt
plötzlich den gemessenen Befehl, ohne Verzug heimwärts zu
segeln; zugleich ward ihr jeder weitere Verkehr mit Theodor
untersagt.

Jetzt erst erfuhren die jungen Leute, daß zwischen ihren i
Vätern ein alter Groll bestehe, der aus den Schuljahren !

li
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Werk/Gegenstand/Objekt

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Titel/Objekt
"Ein glückliches Mißverständniß"
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Fliegende Blätter
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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
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G 5442-2 Folio RES

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Entstehungsort (GND)
München

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Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

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Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Rat <Motiv>
Festnahme
Diener <Motiv>
Verriegelung
Missverständnis <Motiv>
Betrachtung <Spiritualität>
Haftraum
Arrest
Karikatur
Gutachten
Satirische Zeitschrift

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Künstler/Urheber (GND)
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Digitales Bild
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Public Domain Mark 1.0
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Fliegende Blätter, 42.1865, Nr. 1030, S. 105
 
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