166 Auf der Hochzeitrcisc.
Ich könnt' mir's selber kaum erklären,
Da raunte mir der Freund in's Ohr:
„Herr Doktor, stellen Sie doch gütigst
Mich Ihrer Frau Gemahlin vor!"
Der Herr Professor der Kulturgeschichte auf
der Studienreise.
„Sagen Sie mir 'mal, schätzbarster Landmann, in Be-
treff des Wirthshauses, wo finde ich solches?" — Keine
Antwort. — „Hochverehrtester, darf ich Sie bitten, mir dar- ■
über Auskunft zu geben!" — Wieder keine Antwort. —
„Hm — hm — hm!"
.
V
D cs Herrn Professors cultur-historischcr Bericht.
„Von den Bewohnern in dieser Gegend wüßte ich nicht
eben viel zu rühmen. Die Gestalt ist hoch, dürr, die Beine
wie Bohnenstangen, der Ausdruck des Gesichts durchaus finster,
das ganze Benehmen roh, abstoßend, ja empörend. Leider
haben sie auch die hübsche Nationaltracht aufgcgcbcn. An die
Stelle des malerischen Gcbirgshutes ist der französische Cylin-
dcr, freilich in etwas veralteter Fayon, getreten."
Virgils Aenci'de verdächtigt.
Vater: „Nun, mein Sohn, sage mir einmal — Du bist
doch mit Virgil bekannt geworden—Sohn: „Ja wohl,
Papa." — Vater: „Nun, wie gefällt Dir seine Aene'toe?"
— Frau (stutzt): „Aber, Mann! Daö sind sehr unzeitige
Dinge; spreche lieber von Schulgegenständen!"
S e l b st s ch a u.
Weiß Gott! Ich wär' geworden kein solcher Lump,
Wenn ich nicht in der Schul' schon gelernt den Pump.
Mein Lehrer sprach:
„Will beim Abzich'n eine Zahl nicht gch'n,
Dann müßt Ihr, Kinder, borgen gehn'."
Ich könnt' mir's selber kaum erklären,
Da raunte mir der Freund in's Ohr:
„Herr Doktor, stellen Sie doch gütigst
Mich Ihrer Frau Gemahlin vor!"
Der Herr Professor der Kulturgeschichte auf
der Studienreise.
„Sagen Sie mir 'mal, schätzbarster Landmann, in Be-
treff des Wirthshauses, wo finde ich solches?" — Keine
Antwort. — „Hochverehrtester, darf ich Sie bitten, mir dar- ■
über Auskunft zu geben!" — Wieder keine Antwort. —
„Hm — hm — hm!"
.
V
D cs Herrn Professors cultur-historischcr Bericht.
„Von den Bewohnern in dieser Gegend wüßte ich nicht
eben viel zu rühmen. Die Gestalt ist hoch, dürr, die Beine
wie Bohnenstangen, der Ausdruck des Gesichts durchaus finster,
das ganze Benehmen roh, abstoßend, ja empörend. Leider
haben sie auch die hübsche Nationaltracht aufgcgcbcn. An die
Stelle des malerischen Gcbirgshutes ist der französische Cylin-
dcr, freilich in etwas veralteter Fayon, getreten."
Virgils Aenci'de verdächtigt.
Vater: „Nun, mein Sohn, sage mir einmal — Du bist
doch mit Virgil bekannt geworden—Sohn: „Ja wohl,
Papa." — Vater: „Nun, wie gefällt Dir seine Aene'toe?"
— Frau (stutzt): „Aber, Mann! Daö sind sehr unzeitige
Dinge; spreche lieber von Schulgegenständen!"
S e l b st s ch a u.
Weiß Gott! Ich wär' geworden kein solcher Lump,
Wenn ich nicht in der Schul' schon gelernt den Pump.
Mein Lehrer sprach:
„Will beim Abzich'n eine Zahl nicht gch'n,
Dann müßt Ihr, Kinder, borgen gehn'."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Herr Professor der Culturgeschichte auf der Studienreise" "Virgils Aeneide verdächtigt" "Selbstschau"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 47.1867, Nr. 1167, S. 166
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg