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q Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- -- Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subscriptwns-

Handlungen, sowie von allen Postämternund I I • preis für den Band von 26 Nummern S fl. 54 kr.

Beitnngsexpeditionen angenommen. _ _ob. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Siuimnern a kr.

XLIX.ßö.

ob. 2>A Sgr.

Das unterirdische Loudo

1. Die gcheimuißvollen Ritter.

Es war im Spätherbst des Jahres 1.. 9 zwi scheu 5
und 6 Uhr Abends. Durch die damals noch ung epfla stcrtcn
Straßen der Vorstadt St. G. . . in London trab tcn zwei
Männer in tiefem Schweigen, von denen der eine älter war,
als der jüngere. Ebenso verschieden ivar auch der Ausdruck
ihrer Gcsichtszüge, die durch die hernntergcschlage neu Helm-
visire ganz unkenntlich gemacht waren.

„Und sie werden heut' kommen?" unterbrach der Bärtige
die Pause.

„Sie werden!" versetzte tonlos der Andere, dessen klang-
volles Organ den Mann in der ersten Hälfte des 24. Lebens-
jahres deutlich erkennen ließ.

Wieder trat ein längeres Schweigen ein, doch verricth

n oder die Leichenräuber.

das heftige Miencnspicl Beider, daß deßhalb die Unterhaltung
doch nicht in's Stocken gekommen sei.

2. Die Vögel sind ans geflogen.

Wir führen jetzt den Leser in eine der damals so ver-
rufenen Matrosenkneipen am Strande der Themse — aber
auf der anderen Seite. Ein wildes Geheul kündete schon
auf der Straße den Zustand der Gäste an. Diese Ucber-
zeugung wurde beim Eintritt noch bestärkt. Ein niedriges
Gemach, gänzlich von einem übelriechenden Tabaksdampf er-
füllt, enthielt ungefähr ein Dutzend bärtiger, abschreckender
Gestalten, von denen jede mindestens zum Morde gestempelt
schien. Tie Wirthin, eines jener verruchten Weibsbilder, die
schon bei der Geburt in allen Lastern erfahren sind, reichte
in mächtigen Gläsern heißen Branntewein, der auch von den
lvüsten Gesellen ohne einen Zusatz von Wasser hinuntergc-
gosscn lvnrde.

Endlich schien es Zeit zum Aufbruch. In einer Ecke
des Gemaches öffnete sich lautlos das Getäfel und zeigte den
Eingang zu einem trüb-erleuchteten engen Gange, in welchem
nun einer nach dem anderen der eben noch so lärmenden
Schaar verschwand. Es war aber auch die höchste Zeit: denn
kaum hatte sich die Thür hinter dem letzten geschlossen, als
eine kräftige Mannsstimme im Namen des Gesetzes Einlaß
begehrte; da die Wirthin noch einen Augenblick zögerte, wich
die morsche Thür einigen kräftigen Kolbenstößen und herein
drang der Polizeimeister mit seiner Mannschaft.

„Verflucht!" rief Bulks, da er das Nest leer fand.
„Wo hast Du sie verborgen, alte Hexe?!"

Das heuchlerische Weib, sich taub stellend, lächelte ganz
freundlich und ersuchte, Platz zu nehmen. Vergebens hatten
inzwischen die Soldaten mit ihren Hellebarden an verschiedene
Theile der Wand geklopft: der Schlupfwinkel ivar zu gut
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Das unterirdische London oder die Leichenräuber"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Harnisch
Klopfen
Rüstung <Schutzkleidung, Motiv>
Karikatur
Ritter <Motiv>
Satirische Zeitschrift
London

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 49.1868, Nr. 1201, S. 17
 
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