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Eine glückliche Familien-Vcreinigung.

(Schluß.)

In der anscheinenden Absicht, dem Mädchen einen „guten
Tag" zu bieten, ging sie, mit den hübschen Augen rings umher
forschend, mitten durch die Bohnen auf das Fenster zu, und da
sie Niemand darin versteckt fand, hatte sie keinen Grund
weiter, unfreundlich mit der armen Nähterin zu sein und sprach
einige Augenblicke mit ihr. Dann ging sie weiter auf die Suche
und dachte: „Gewiß hat er sich zum Papa auf's Sopha gesetzt
und macht auch ein Schläfchen. Das wäre aber doch unartig
von ihm, die Zeit zu verschlafen, die man mit seiner Braut
verplaudern kann." Leise näherte sie sich dem Häuschen und
i blickte durch die Fensterscheiben hinein. Aber weder Bräu-
tigam noch Papa waren darin und das Sopha war leer,
j Unschlüssig, was sie davon denken sollte, ging sie zurück.

Aber als sic an der Kellerthür vorüberging, fand sie dieselbe
! geöffnet und aus dem Keller selbst tönte lustiger Gesang
herauf. Auch glaubte sie, Lichtschimmer darin zu sehen. Natür-
lich konnte sie der Versuchung nicht widerstehen, nachzusehen,

: wer darin sei und was darin vorgehe. Leise und vorsichtig
? stieg sie einige Stufen hinab, blieb aber vor starrer Verwun-
derung mitten auf der Treppe stehen, als sie den Vater, den
Bräutigam und den Schreiber ans Ankerfässern um eine große
Tonne sitzen und jubelnd pokuliren sah.

„Aber Papa! aber Rudolph!" rief sie endlich bei der
zuerst eintretenden Pause, „was treibt Ihr denn hier in !
Mamas Weinkeller?"

„Schweig' Gundchen und komm' herab!" entgcgncte der !
überraschte, aber schnell gefaßte Stadtrath. „Wir feiern

hier .... ein .... Freudenfest."

„Ein Freudenfest?" fragte die Tochter, nun doppelt :
verwundert, aber doch leichteren Herzens; denn sie sah ihren '
Rudolph lieber verbotener Weise im Keller als bei der schönen
Aurelia am Fenster.

„Ja, Herzenskind," stammelte der Vater, „Rudolph hat
Hoffnung, bald Assessor zu werden."

„Assessor? ich denke, er muß erst noch das große Examen
machen?"

„Nichts da, Kind! wir erlassen's ihm. Komm, Mäd-
chen, und ziere Dich nicht, trink' mit uns und — sage der
Mutter nichts."

Noch schwankte Kunigunde; aber schon war der Referen-
darius an ihrer Seite, küßte sie, nahm sic beim Arm, führte
sie an die Tonne und nöthigte sie, sich auf ein schnell her-
bcigerolltes Ankerfäßchen zu sehen.

„Gott!" lachte sic laut auf, „das ist ja unser Sauer-
kohlfaß!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

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Titel/Objekt
"Eine glückliche Familien-Vereinigung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

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Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Keller
Stadtrat
Referendar
Schreiber
Tochter <Motiv>
Weinglas
Weinfass
Geselligkeit <Motiv>
Freude <Motiv>
Weinflasche
Karikatur
Gesang <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 49.1868, Nr. 1205, S. 49
 
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