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•j~» Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst-
handlungen, sowie von allen Postämtern
und Zeitungsexpebitionen angenommen.

1815.

Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subscriptions-^,
preis für den Band von 26Nummern 3 fl. 64 fr. J ®
ob. 2 Rthlr. 6 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr. ob. 2'/, Sar.

Das Geld liegt am Wege.

(Fortsetzung.)

4. Der Schatz ist geborgen.

Der Sonntag ist in diesen kleinen Dörfern von ergrei-
fender Stille. Alles Geräusch der Wochentage ist verstummt,
lautlos liegen die laubumhüllten Höfe da auf den „Gärten",

' wie die die Gebäude umgebenden Matten genannt werden,
i und nur Nachmittags vernimmt man etwa das Klappern der
fallenden Keile von der kleinen Kegelbahn, die sich die jün-
gern Bursche eingerichtet haben. Die Mädchen gehen zu ein-
ander, da und dort leuchten die weißen Hemdärmel, die rothen
und blauen Schürzen aus dem Grün. Ebenso still geht es
in den Häusern zu; die Männer sind großentheils in der
Stadt oder in benachbarten Dörfern, die Weiber stricken, oder
wiegen ihre Kinder oder sie lesen in der Bibel und der Pendel
der Wanduhr ist oft lange vernehmbar.

Kathrina saß mit dem Gestrick bei ihrer Freundin Lisa,
der obenerwähnten Bauerntochter, hinter dem blankgeschcuerten
Tische und die Mädchen unterhielten sich von allerlei. Außer
ihnen war nur die alte Magd, Kunnel, in der Stube, die
mit der Stoppnadcl auf der Ofenbank hantierte.

Ein Nachbarskind brachte das Wochenblatt für Stadl
und Land, das Sonntags gewöhnlich die Runde im Dorf
! macht. Lisa schob cs vor sich hin und schlug es ans.

„Hast nicht in die Lotterie gesetzt, Kathrina?" fragte
! das Mädchen scherzend, nachdem es mit den „Trauungs-, ;
! Gcburts- und Todesanzeigen" zu Ende war — „da stehen
! die Nummern."

Kathrina langte, ohne zu antworten, nach dem Blatte,

! und las und las wieder — sie erschrack freudig, dann sprang
l sie auf und eilte zur Thüre hinaus.

„Nun, was ist denn mit Der?" fragte Kunnel er- j
staunt, „die hat gewiß einen Fang gemacht!"

„Sieht fast so aus," entgegnetc Lisa — „es hat Ihr
ja ordentlich die Sprach' genommen."

Kathrina aber war schon wieder da und hielt einen
Zettel in der Hand, den sie mit den gedruckten Nummern
verglich.

„Meine Zahlen!" rief sie dann, „meine Zahlen sind
dabei!" und tanzte in der Stube herum, und erst auf stür-

1?
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Das Geld liegt am Wege"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Magd <Motiv>
Korb
Lesen <Motiv>
Lotterie
Zeitung <Motiv>
Mädchen <Motiv>
Stube
Stuhl <Motiv>
Freundin <Motiv>
Tisch <Motiv>
Vogelkäfig <Motiv>
Gespräch <Motiv>
Kachelofen
Karikatur
Stricken
Katze <Motiv>
Lotterielos
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 49.1868, Nr. 1215, S. 129
 
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