Fliegende Blätter (5.1847 (Nr. 97-120))

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Das behexte Haus.

Llmanda, rrau're nicht bei Lesung dieser Zeilen!

MerrauteS.

Die Wirthin im gouden leeuw zu Haarlem hatte mir Abends so schreckliche
! Gespenster - Geschichten erzählt, daß wilde Träume meinen Schlaf durchkreuztcn und
j ich gegen Morgen, durch ein rasches Auffahren aus dem Bette, in einen ostindischen
j Porzellan - Aufsatz fiel, Stirn, Nase, Kinn verletzte, und eine sehr ttaurige Figur
! machte, als ich, ein blaues, ein weißes und ein rotheS Schnupftuch um die Wunden

geschlagen, gleich der holländischen Flagge
im Zaal vor gasten erschien, und der
ehrlichen Herbergier,ster möglichst höflich
erklärte: de donkerzwart gestreepte,
bokken-pootige duivel solle ihre Spuk-
Geschichten holen!

„Almachtige God!“ stammelte die sechs
Schuh drei Linien große Wirthin, und sah
dann, verstummend, mit offnem Munde,
wie bet sprakeloose meisje van Por-
tici auf mich, auf den Cavalier zonder
bevreesdheid en menkamente von ge-
stern , der heute ein ridder van de be-
klagelijke gestalte vor ihr stand. Ihr
Staunen war so drollig, daß ich, wie
Mynheer Gorgelwater van Keelspoo-
ling, der gewijde zon van Melpomene,
sang: Dit Konterfei ’s verbazing mooi !*)

Mevrouw erholte stch indeß von ihrem
Schreck, nahm eine Prise, öffnete ihr
Wandschränkchen, auf dessen Binncnseite
der Sündenfall abgebildet war, goß pur- j
geerdadel-sap in einen Eßlöffel und brachte
mir den, schmollend: „Schaurige Histö»
„chen mögen unruhige Nächte bringen,
„aber deßhalb aus dem Bette in einen
„ostindischen Porzellanaufsatz zu fallen
„und die Geschichten einer ehrlichen Frau
„zum Teufel zu wünschen, ist doch ein
„wenig stark!»

*) Dies Bildniß ist bezaubernd schön!

Zanberstöte.

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