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jj Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- —T _ — — Erscheinen wöchentl. ein Mal. Subscriptions-„
Handlungen, sowie von allen Postämtern und preis für den Band von 26 Numin. 3 fl. 54 kr. *-L *
/eitungserpeditionen angenommen. od. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr. od. 2,/2 Sqr.
Zur Naturgeschichte der Touristen.
Aus dem Skizzeubuchc eines Humoristen.
Bon vr. Märzroth.
(Fortsetzung.)
Demokrit.
Also der directe Gegensatz des Vorigen.
Er ist ein „kleiner Beamter/' der einen Theil seiner
Nebenverdienste zurücklegt, um während der Ferien in der
Zeiten Welt Allotria zu treiben. Das Gefühl, seinen Chef,
toenn auch nur für kurze Zeit los zu sein, ist unbeschreiblich,
cä ist höchstens demjenigen zu vergleichen, welches etwa den
gefangenen beschleichen mag, der zu lebenslänglicher Festungs-
strase verurtheilt, plötzlich die Kerkerthüre offen findet und in
^ie liebe, lichte, lachende Freiheit hinaustritt.
Aber noch höher in die Region der Wonne treibt der
Ferienballon unseren Reisenden, wenn er daran denkt, daß er
auch seine, stets übellaunige — Gemahlin daheim gelassen!
Wie schön ist doch die Welt! ruft er wieder imd wieder bei
seinen Schritten in's Weite aus, und er wischt und putzt
wiederholt die Gläser seiner Brille, um nur das Bild des
freien Lebens nicht durch das leiseste Fleckchen getrübt zu sehen.
Der ihm vom Hause aus inne wohnende Humor bricht
! durch alle Poren seiner Seele aus, und eine Meile weit von
seinem Wohnorte phosphorescirt er förmlich von Witz, Spaß
und guter Laune.
„Herr Eonducteur," spricht er diesen an, „Sie haben
meine Karte schon dreimal controlirt, und ich glaube, Sie
wissen noch immer nicht, was Sie aus mir machen sollen?
Wenn Sie erlauben, und um Sie zu beruhigen, werde ich die
Ehre haben, Ihnen meinen Geburts-, Tauf-, tzeimatschein und
mein Anstellungsdecret vorzuweisen." —
„Bitte, bitte!" sagt er zu. einem Reisegefährten, der sich
j entschuldigt, daß dessen Bulldogg unserem Touristen knurrend
an's Bein fuhr. „Bitte sehr! bin ein Freund der Thicrc, je
größer, desto lieber! Am liebsten hätt ich's, wenn einmal einer
meiner Reisecompagnons einen - Tiger bei sich hätte. Müßte
sehr interessant sein!"
In der Bahnrestauration stellt er nach Empfang eines
entsetzlich zähen Bratens mit der freundlichsten Miene das Eß-
besteck an den Kellner zurück, um sich eine — Säge oder einen
Hammer zu erbitten. —
Vor dem Hötel angelangt, macht er vor dem Zimmer-
kellner, der majestätisch unterm Thore steht, eine ehrerbietige
Reverenz, wobei er sagt: „Verzeihen Sie, daß ich tnir die
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jj Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- —T _ — — Erscheinen wöchentl. ein Mal. Subscriptions-„
Handlungen, sowie von allen Postämtern und preis für den Band von 26 Numin. 3 fl. 54 kr. *-L *
/eitungserpeditionen angenommen. od. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr. od. 2,/2 Sqr.
Zur Naturgeschichte der Touristen.
Aus dem Skizzeubuchc eines Humoristen.
Bon vr. Märzroth.
(Fortsetzung.)
Demokrit.
Also der directe Gegensatz des Vorigen.
Er ist ein „kleiner Beamter/' der einen Theil seiner
Nebenverdienste zurücklegt, um während der Ferien in der
Zeiten Welt Allotria zu treiben. Das Gefühl, seinen Chef,
toenn auch nur für kurze Zeit los zu sein, ist unbeschreiblich,
cä ist höchstens demjenigen zu vergleichen, welches etwa den
gefangenen beschleichen mag, der zu lebenslänglicher Festungs-
strase verurtheilt, plötzlich die Kerkerthüre offen findet und in
^ie liebe, lichte, lachende Freiheit hinaustritt.
Aber noch höher in die Region der Wonne treibt der
Ferienballon unseren Reisenden, wenn er daran denkt, daß er
auch seine, stets übellaunige — Gemahlin daheim gelassen!
Wie schön ist doch die Welt! ruft er wieder imd wieder bei
seinen Schritten in's Weite aus, und er wischt und putzt
wiederholt die Gläser seiner Brille, um nur das Bild des
freien Lebens nicht durch das leiseste Fleckchen getrübt zu sehen.
Der ihm vom Hause aus inne wohnende Humor bricht
! durch alle Poren seiner Seele aus, und eine Meile weit von
seinem Wohnorte phosphorescirt er förmlich von Witz, Spaß
und guter Laune.
„Herr Eonducteur," spricht er diesen an, „Sie haben
meine Karte schon dreimal controlirt, und ich glaube, Sie
wissen noch immer nicht, was Sie aus mir machen sollen?
Wenn Sie erlauben, und um Sie zu beruhigen, werde ich die
Ehre haben, Ihnen meinen Geburts-, Tauf-, tzeimatschein und
mein Anstellungsdecret vorzuweisen." —
„Bitte, bitte!" sagt er zu. einem Reisegefährten, der sich
j entschuldigt, daß dessen Bulldogg unserem Touristen knurrend
an's Bein fuhr. „Bitte sehr! bin ein Freund der Thicrc, je
größer, desto lieber! Am liebsten hätt ich's, wenn einmal einer
meiner Reisecompagnons einen - Tiger bei sich hätte. Müßte
sehr interessant sein!"
In der Bahnrestauration stellt er nach Empfang eines
entsetzlich zähen Bratens mit der freundlichsten Miene das Eß-
besteck an den Kellner zurück, um sich eine — Säge oder einen
Hammer zu erbitten. —
Vor dem Hötel angelangt, macht er vor dem Zimmer-
kellner, der majestätisch unterm Thore steht, eine ehrerbietige
Reverenz, wobei er sagt: „Verzeihen Sie, daß ich tnir die
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Zur Naturgeschichte der Touristen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)