Fliegende Blätter (59.1873 (Nr. 1459-1484))

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Große Hände.
(Eine böse Geschichte, die aber gut ausgeht.)
Von Or. Mär^roth.


Das muß man schon sagen! Ein launigeres Weib, als
Frau Natur ist, giebt's schon nicht auf der Welt!
Was fällt ihr da bei dem Sohne des Rechnnngsrathes
Schwalbinger ein?!
Stattet ihn mit den schönsten Talenten aus, gestaltet sein
Aeußeres mit den ebenmäßigsten Formen; mittelgroße, anmuthig
kräftige Gestalt, herrlichen Kopf mit üppigem, glänzendem Locken-
Haare, hübsche fein geschnittene Nase, kleinen Mund, edles Kinn,
wundcrzierliche Füße und zu allem dem giebt sie ihm Hände
von — entsetzlich — lächerlicher Größe!! —
Weiß schon ein junger Mensch, der noch nicht geschliffen
ist, selten, wo er seine Hände hinthnn soll — sie stehen ihm

meist recht dumm im Wege — was soll erst der junge Schwal-
binger sagen? Diese Monstre-Hände sind bei dem höchsten
Raffinement in Berechnung aesthetischer Attitüden in keine Har-
monie mit dem übrigen Körper zu bringen! Uebcrall und immer
sehen sie aus, als wollten sie den jungen Mann, dem sie ge-
hören, ergreifen, um ihn in irgend eine Ricsentasche zu stecken.
Taschen! Schien es nicht, als ob dieses Wort unseren! Schwal-
binger von seinem guten Genius zugerufen worden wäre? Taschen!


Und er ließ jeden seiner Röcke mit weiten, tiefen Taschen
versehen, in die er seine unglückseligen Hände versenkte.

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