Fliegende Blätter (62.1875 (Nr. 1537-1562))

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Der Lanks^).

(Oberbayrisch.)
Von Franz v. Kobrll.

Wie d' Welt is wor'n vor alti Zeit'»,

So is der Lanks der ersti g'west.

Der voller Bliemin, jung und lusti'.

Hat hoamg'suacht unser Erd'nnest.

Es hat ihm 'taugt, richt' da sein Gart'n,

Und alli G'schöpf, was kemma is,

All's hat 'n g'liebt und hat si' g'freut dra',
Selm hat ma' g'sagt 's waar's Paradis.

A' Zeitl hat des Ding so dauert.

Na' kinimt der Summer aa' dazua
Und schreit ganz hitzi' „Dunnerwetta,

Dees Bliemiwerk jetz' hon i' g'nua,

Was Anders will i' wachs» lass'».

Und ziegst di' nit, na' werft verbrennt."

Da is ja tvohl der ander' 'ganga,

Jetz' führt der Summa 's Regiment.

Da hat's glei' 'Troad gehn, Heu und G'müser
Und Kräutlwerk, a' wahrt Pracht, —

Waar' schö' gwest, hätt' nit d' Hitz die Bliemin
Gar grausam oft ’n Garaus g'macht.

Auf oamal steigt a' wilder Jaaga
Mit Horn und Bix und Hund daher
Und sagt: ,,J' bi' der Hirgscht**), vcrstandn.
Und i' leid' jetz' koan' Sumina mehr."

Und will d'rauf feilt! Brackn hctz'n
Und droht ihm gar no' mit der Bix,

Da denkt der oa', mit so an' G'selln,

Ta nutzet mi' mei' Sicht nix.

Und hat si' aa' glei' weiter'zogn.

*) Lanks —Lenz, Frühling. — **) Hirgscht - Herbst.