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Bestellungen werde» in allen Buch- und Kunst- Erscheinen wöchentlich ein Mal. Preis des Bandes

13. Handlungen, sowie von allen Postämtern und (26 Nummern) 6 Mark 70 Pf., excl. Porto beiDd.I-XII.

_Zeitungsexpeditionen angenommen. directem Bezüge. Einzelne Nummern 30 Pfennige.

Ein bedcn

Die Sonne wollte sich eben hinwcgwenden von den Bereichen
des stillen Dorfes und der westliche Himmel erglühte wie in
sreudiger Sehnsucht nach der nahenden Geliebten. Das scheidende
Licht ließ die Blätter der Bäume in blaßer gleichsam wehmnth-
krankcr Färbung erscheinen, und warf einen verklärenden Schimmer
«ns das Gesicht der jungen schmucken Iran, welche in dem
freundlichen Gärtchen saß und emsig strickte. Von Zeit zu
3eit ivarf diese einen spähenden Blick in den quer durch das

ichcs Ansinnen.

Haus führenden Flur und ließ dann wohl momentan ihre
Arbeit nachdenklich ruhen. So saß sie wiederum da, als ein
Knarren der Hansthüre sie aus ihrem Sinnen erweckte; es
ließen sich rasche Schritte ans dem Corridor vernehmen, und in
den Garten trat ein junger Mann von Bildung bekundender
Tracht und Haltung.

„Schön guten Nachmittag, Fra» Wirthin!"

„Guten Nachmitt— ach was! bin ich denn zum Papagei
geworden? Guten Abend, Herr Doktor," crloiedertc die Frau,
indem sic aufstand und die dargebotcnc Rechte des Fremden
freundlich erfaßte. „Es ist hübsch von Ihnen, daß Sie kommen;
hat sich doch den ganzen Nachmittag kaum Einer blicken
lassen und ich dachte schon, auch Sie würden mich im Stiche
lassen und ich sollte mntterseelen allein bleiben. Kommen den»
.heut' die anderen Herren nicht?"

„Ei, nein doch!" entgegnete der Gefragte, „da hätte ich
sie gleich mitgebracht; ohnedies versteigen sich die schwerlich so
weit: ein bequemes Völkchen. Ich habe sic heute sich selbst
überlassen und dringliche Arbeit vorgeschüßt; von Zeit zu Zeit
Muß ich doch auch einmal so ganz unter mir sein. — Aber,
liebe Frau, ich habe den Tag über viel Büchcrstaub hinunter j
gewürgt und trockene Gelehrsamkeit obendrein, — Sic wissen doch,
was das besagen will?"

„Weiß wirklich nicht, was Sie meinen," sagte die junge
! Wirthin.

„Nun denn," lautete die Antwort, „ich Hobe Durst; Sic
haben vielleicht das wahrhaft seltene Wohlwollen, mir ein Glas
Bier zu verkaufen?"

„Das besitze ich in der That," meinte die Frau lächelnd.
„Entschuldigen Sie nur, daß ich so lange habe warten lassen."

! Damit eilte sie in das Haus und kam bald daraus mit der
, verlangten Erquickung zurück.


Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ein bedenkliches Ansinnen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Wagner, Erdmann
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Spazierstock
Bank <Möbel>
Gaststätte <Motiv>
Gelehrter <Motiv>
Tisch <Motiv>
Gastwirtin
Gespräch <Motiv>
Karikatur
Stricken
Garten <Motiv>
Wolle <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 62.1875, Nr. 1549, S. 97
 
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