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Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst-
18. Handlungen, sowie von allen Postämtern und ^ m

Zeitungsexpeditionen angenommen.

Erscheinen wöchentlich ein Mal. Preis des Bandes

(26 Nummern) 6 Mark 70 Pf., cxcl. Porto bcil-XII.Dd.

dircctem Bezüge. Einzelne Nummern 30 Pfennige.

Ernc Virtuosin.

Bon Ludwig Kalisch.
(Fortsetzung.)

Zwei Tage später stellte er sich bei den Damen ein und
überreichte ihnen ein Blatt, in welchem Hulda's Ankunft mit
gewaltigen Posannenstößen angekündigt war. Mutter und Tochter
lvaren von dieser Zuvorkommenheit gerührt, und Elftere über-
sprudclte vor Dank. Auf Wunsch des Journalisten ergriff Hulda
die Violine, schüttelte mchrcrcmalc ihr ivallendcs Haar durch-
einander und spielte ein Stück von Mozart. Grünspecht war
mit dieser Leistung sehr zufrieden und gab ihr Hoffnung ans
den entschiedensten Erfolg. Diese Hoffnung ward auch wirklich
erfüllt. Ihr erstes Conzcrt war ein großer Triumph, und beim
zweiten wurde Hulda mit Blumensträußen überschüttet, die
Grünspecht durch ein paar Dutzend befreundeter Hände auf die
^ Estrade hatte werfen lassen. Frau Bretzel war von Bewunderung
vor Grünspecht erfüllt. Sie sah in ihm ihre» Meister und nnter-
! ließ auch nicht, es ihm zu gestehen. Was Hulda betrifft, so
richtete sie auf ihn ihre schmachtenden Blicke. Mutter und Tochter
aber waren entzückt, als Grünspecht sich anbot, sic nach der
| nächsten Stadt zu begleiten und auch dort einen Succeß zu
J veranstalten. Er hielt Wort; ja, er hielt mehr, als er ver-
| sprachen. Hulda gab dort drei Conzcrtc, und Grünspecht ließ
in den Zeitungen sagen, daß cs der Künstlerin nicht möglich
sei, ein viertes Conzert zu geben, so sehr sie auch wünschte, dem
allgemeinen Verlangen des Publikums zu entsprechen, indem sie
bereits viele dringende Einladungen angenommen, daß sie aber
i» der nächsten Saison mit Freuden wieder vor ein Publikum
treten würde, welches eben so viel Liebe zur Kunst als Wohl-
wollen gegen die Künstler bekunde.

Grünspecht war bald den Damen unentbehrlich. Er ließ
sich endlich bewegen, ihnen die ganze Sommersaison zu opfern
und sie auf der Knnstrcise zu begleiten. Er wurde dazu be-
sonders durch Hulda aufgcniuntcrt, die ihm Anfangs durch ver-

stohlene, nach und nach aber durch unverhohlene, schmachtende
Blicke und endlich in einer augenblicklichen Abwesenheit ihrer

Mutter durch Worte zu erkennen gab, daß ihr Herz ihm
gehöre.

Das war Alles, was Grünspecht wissen wollte, und er
begann jetzt im Großen an Hulda's Ruhm zu arbeiten.
Indem er sich nun an die Rnhmfabrikation begab, vcranlaßte

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Eine Virtuosin"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Ruhm <Motiv>
Sessel
Geigerin
Verlieben
Tisch <Motiv>
Musikalität
Liebeserklärung <Motiv>
Karikatur
Schriftsteller <Motiv>
Umarmung <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Heimliche Liebe

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 62.1875, Nr. 1554, S. 137
 
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