Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Bestellungen werden durch alle Buch- und Kunst- m

2. Handlungen, sowie von allen Postämtern und

Zeitungsexpeditionen angenommen. _

Erscheinen wöchentlich einmal. Preis des Bandes
% (26 Nummern) excl. Porto 6 Mark 70 Pfg., bei LXYIII.ßit.
directem Bezug. Einzelne Nummer 30 Pfennige._

Der Affe Josua's.

Hnmoreske von Iritz Brentano.
(Schluß.)

Am andern Nachmittag wurde den Anwohnern und Passanten
des Grantmann'schen Grundstückes eine eigenthümliche Ueber-
raschung zu Theil. Dicht hinter der Bretterwand, welche das-
selbe umgab, erhob sich auf einem kleinen Wiesenstück eine
starke, etwa 12 Fuß hohe Stange, und auf der Spitze derselben
prangte unser alter Bekannter aus der Klempnerwerkstätte —
der blecherne Affe.

Hier war er so recht in seinem Fahrwasser. Denn nicht
nur, daß dicht vor ihm alle ein- und auslaufenden Kohlenzüge
vorüberfuhren, auch der Bahnübergang für Wagen und Fuß-
gänger war einige Schritte von feinem Standpunkt, und so
konnte er alle Welt in das Angesicht höhnen.

Der alte Josua aber erschien, was selten der Fall war,
an diesem Abend im starkfrequentirten Bahnwirthshaus und
theilte dort unter Anderem dem Wirthe im Vertrauen mit,
daß er den Affen zum Spott und Hohn für das vorüberfahrende
Bähnpcrsonal dorthin gestellt habe. Der Wirth rechtfertigte
denn auch dieses Vertrauen damit, daß er sofort, als Josua
das Zimmer verlassen, den anwesenden Eisenbahnern erzählte,
welchen Schimpf ihnen der amerikanische Filz angethan hatte,
was natürlich die Sympathie der Leute für den Alten nicht
steigerte. Aber mit dem Affen wollten sic schon fertig werden
—■ oho! — der sollte nicht so ohne Weiteres königlichen Eisen-
bahnbeamten vor der Nase stehen. Schon an diesem Abend
wurde ihm feierlich der Krieg erklärt, und zwar sollte derselbe,
wie man gleich sehen wird, auf Staatskosten geführt werden.

Als am folgenden Morgen der erste Kohlenzug langsam
gegen das Haus Josua's fuhr, stand dieser breit am Fenster
und lächelte höhnisch gegen die auf der Maschine befindlichen
Beamten. Aber auch auf deren Gesichtern malte sich ein be-

hagliches Grinsen und als sie an den Affen kamen, griffen
sie Beide wie auf Commando auf den Boden der Maschine,

und zwei mächtige Kohlenstücke flogen nach der Stange. Beide

2
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Affe Josua's"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Oberländer, Adolf
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Rache
Wurf
Lokomotive <Motiv>
Eisenbahnarbeiter
Wut <Motiv>
Karikatur
Kohle
Eisenbahn <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 68.1878, Nr. 1694, S. 9
 
Annotationen