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Bestellungen werden in allen Buch-und Kunst- Erscheinen wöchcntl. ein Mal. Preis des Bandes

20. Handlungen, sowie Non allen Postämtern und ^f26Nnmmernt 6 Mark 70Via., crcl. Vorto bei LXVIII. Bd.
Zeitungsexpeditionen angenommen. dircctem Bezug. Einzelne Nummer 30 Pfg.

Fräulein Dirndl.

Von vr. Märzroth.

(Schluß.)

So verging für Hanne ein schweres Jahr. Ihr Gcmüth
wurde immer düsterer, immer schweigsamer kniff sie die bleicher
gewordenen Lippen zusammen, endlich Ivar nicht mehr zu ver-
kennen, daß das kernfrische Kind anfange zu kränkeln.

Eine Woche später erschien eines Tages ein großer, statt-
licher alter Landmann bei Scheffelberg: „Ich bin der Stein-

müller aus Minnersdorf, kenn' Ihre Hanne von Kindheit
auf. Hab' sic von jeher lieb gehabt, und bin recht erschreckt
wor'n, wie mir der Bader Specht erzählt, daß ihr so schlecht
ist. Na, das soll nit sein! . . . Nu, und da möcht' ich dem
Herrn schon sagen, daß ein Dirndl vom Land nit umgesetzt
werden kann in die Stadt, wie a' Röserl aus'n Boden in den
Topf . . . Und dann no' Ein's, Herr! Der Bader Specht hat
mir an Floh in's Ohr gesetzt! Er hat mit der Hantscherl
herumg'redt, von dem und dem, da hat er auch an mein'
Mntthicsl denkt. Schau, schau, hat der Bader g'meint, bei
dem Nam' is das Dirndl auf einmal brennroth in G'sicht

Der besorgte Vater unterließ es nicht, ärztliche Hilfe zu
suchen, aber sie half eben nichts. Der Zustand wurde immer
bedenklicher. Der gcängstigte Vater schrieb an Rosel. Diese
kam, und mit ihr der ehrliche Bader Specht von Minnersdorf.
Er kannte die Hanne von Kindheit an, er war ein gescheidter
Kopf, er erschien der guten Rosel unbedingt nöthig.

Als die Beiden eintraten, jubelte das Mädchen laut auf.
Der Bader sprach allein mit der Kranken. Er erzählte ihr
von Minnersdorf, von ihren dortigen Bekannten der Reihe
nach, wobei er das Mädchen mit seinen klugen, fast verschmitz-
ten Augen forschend anblickte.

Als er nach einigen ärztlichen Anordnungen das Haus
verließ, erklärte er Hanncn's Vater, genau könne er nicht sagen,
was dem Mädel fehle, aber Luft brauche sie nöthig, gute
reine Luft, und dann vielleicht noch Etwas, worüber er jedoch
noch nicht ganz im Reinen sei. —


Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Fräulein Dirndl"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Watter, Joseph
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Paar <Motiv>
Karikatur
Garten <Motiv>
Vater <Motiv>
Liebe <Motiv>
Umarmung <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 68.1878, Nr. 1712, S. 153
 
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