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7.

Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- Erscheinen wöchcntl. ein Mal. Preis desBandcs

Handlungen, sowie von allen Postämtern und ^ (26 Nummern) 6 Mark 70 Pfg., cxcl. Porto bei bXlX. Bd.

Zeitungsexpcditionen angenommen. dircctcm Bezug. Einzelne Nummer 30 Pfg.

Bacchus.

Eine Historie für magere und dicke Leute.
(Schluß.)

„Da haben wir schon wieder unsere körperliche Constitution
als Hindernis;!" dachte Heinrich traurig, der sich gerne allen
Strapazen und Mühseligkeiten unterzogen hätte, um einen halb-
wegs einträglichen Posten zu finden. Tn ging plötzlich die
Salonthüre ans.

„Herr v. Tännenstamm!" sagte der Kammerdiener.

In der Thürc stand in kurzer Jacke und breiten Pluder-
hosen ein Monstrum von einem Mann, der etwa aussah, wie
ein gemästeter Verwandter des Sir John Falstaff. Heinrich
mußte sich gestehen, das; er sich dieser settwanstigen, schwer-
athmigen Erscheinung gegenüber wie ein Wickelkind vorkam!

Die Unterredung zwischen dem Herrn v. Tännenstamm und
Heinrich war kurz. Dieser hatte zur Verwunderung desselben
und des Kammerdieners einen guten Eindruck ans Herrn
v. Tännenstamm gemacht, denn Heinrich ward ohne dctailirter
Bedingung als Sccretär ausgenommen. Endlich schlug die
gute Stunde für unfern Heinrich! Er war überglücklich. Drei
Tage später reisten Herr, Sccretär und Diener nach den Alpen
ab. Man nahm am Fuße riesiger Berge Station.

„Nun wird deine Bergsteig-Mission beginnen!" seufzte
Heinrich; aber Herr v. Tännenstamm schien von den Bergen
nicht die geringste Notiz zu nehmen! Er begnügte sich, mit
seinem Sekretär kleine Spaziergänge zu machen und sich in der
wohlwollendsten Weise mit dem jungen Manne zu unterhalten.

„Ein wahrhaft liebenswürdiger Mann!" jubelte Heinrich
im Stillen.

Man wurde vertraulich. Heinrich erzählte seine bisherigen
Schicksale, darunter auch von seiner unglücklichen Liebe. Damit
schien eine wunde Stelle in Herrn v. Tännenstamms Gemüth
berührt zu sein, denn er seufzte tief ans und schwieg tiefsinnig
einige Minuten stille.

„Wir haben gleiches Schicksal!" sagte Herr v. Tänncn-
stanstn endlich. „Auch meine Liebe ward nur darum ver-
schmäht, weil ich so unglückselig lächerlich dick bin! Dieses
Herzleid treibt mich so in der Welt herum!"

r
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Bacchus"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Zufriedenheit
Herr <Motiv>
Sympathie <Motiv>
Salon <Architektur>
Übergewicht
Karikatur
Zusammenkunft <Motiv>
Vorstellungsgespräch
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 69.1878, Nr. 1725 , S. 49
 
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