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(26Nummern) 6 Mark 70 Pfg., cxcl. Porto bei LXIX. Bd.

dircctcm Bezug. Einzelne Nummer 30 Pfg.

Vom Ehemann, den die Katz' g'frcsfen hat.

Ein Märchen von #>. ljoniiq.

Ja, rechtschaffen eifersüchtig war die Oberhoferin, und wie
man zu ihrer Schand' hinzusetzen muß, sie war's ganz ohne
Grund, denn der Bauer, ihr Mann, hat sein Weib ans Lieb'
g'heirath' g'habt und nit ctiva wegen ihrer reichen Haussteuer,
ei bcileib! Der Oberhofbauer hat ja selber Geld g'nng g'habt
— der is auf das ihrige nit ang'standen.

Ein rechtes Elend war, daß die Bäuerin keine Kinder
g'habt hat. Darum, und weil s' Zeit dazu g'funden, is sie auch
auf allerhand dumme Gedanken 'kommen und hat in jeder
Mucken einen Elephantcn g'sehn. Wann der Bauer niit'm Korn
auf'n Markt g'fahren is, da hat sie bei seinem Heimkommen
schon auf ihn 'Paßt; hat er dann, im Bewußtsein, ein gut's
G'schäft g'macht zu haben, recht lustig und vergnügt d'rein-
gischaut, so hat sie ihn springgiftig ang'fahren: „Na, mir scheint,
Dein Himmel hängt richtig voller Geigen! 's muß Dir ja
b'sonders gut 'gangen sein, dort drinn' in der Stadt? Na ja,
mit einem leidlichen G'sicht und einem Sack voll Geld kann
man überall seine heimlichen Sprung' machen, was —?"

Und hat er wieder einmal trübselig d'reing'schant, weil 's
Körndl im Preis g'fallen is und er seine Waar' schlecht an'bracht
hat, gleich wieder hat sie was Anderes dahinter g'sucht und ihn
ausg'forscht: „Was is denn Dir über's Leberl g'loffcn? Druckt
Dich vielleicht 's G'wisscn? Hast Dich wieder am heiligen Eh'stand
versündigt? Na, Zeit wär's, ivann D' endlich einmal in Dich
gehen möchtest!" Wenn dann der wirklich unschuldige Bauer,
ganz verdutzt, fein. Wörtl hervor'bracht hat, dann ist sic kecker
'worden und hat g'meint: „Sixt cs! So verwischt man Dich,
Du nixnutziger Mann, Du!"

Hätt' der Bauer sein Weib nicht g'rad so viel gern g'habt,
wer weiß, was am End' ihre Seckirerei aus ihm g'macht hätt',
so aber is er nur immer trübseliger 'worden, die Pseifcn hat

Die Oberhofbäuerin von Rohrau war ein bildsauberes
Weibsbild und eine tüchtige, brave Hausfrau, aber ein Ausbund
von Eifersüchtigkeit, und der letztere Umstand allein war schuld
daran, daß der Oberhofbaner manches Mal recht schwer und
tief aufathmen mußt', wenn vom Glück des heiligen Eh'stand's
die Red' war.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Vom Eh'mann, den die Katz' g'fressen hat"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Wald <Motiv>
Wanderstock
Begegnung <Motiv>
Nachdenklichkeit
Kummer <Motiv>
Gespräch
Ältere Frau <Motiv>
Junger Mann <Motiv>
Eifersucht
Karikatur
Baum <Motiv>
Ehefrau
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 69.1878, Nr. 1732 , S. 105
 
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