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Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- Preis des Bandes (26 Nummern) m.IS. Bei dircctem

Handlungen, sowie von allen Postämtern und IMsr«. J Bezüge per Kreuzband- für Deutschland und Oesterreich .

Zeitungs-Expeditionen angenommen. i.™ JH_V ^7.00, für die anderen Länder des Weltpostverein« A. 8—. t-U. -

Erscheinen wöchentlich einmal. Einzelne Nummer 30 /&.

Meister Nikels böse Tage.

(Fortsetzung,)

Beide Theile waren mit ihren Behauptungen scheinbar im
Rechte. Der Rathsschreiber hatte den lang verschollenen Baltin
^erhold glücklich in die Stadt und in seine Behausung gebracht;
^ährend er darüber nachsann, wie es am besten anznstellen sei,
^aß die über denselben verhängte Acht aufgehoben würde, war er
auf den Gedanken gekommen, die ungemeine Aehnlichkeit der
beiden Brüder zu benutzen, um dem Vater seiner Auserkorenen
freies Umhergehen möglich zu machen. Er hatte zu dem

Zwecke Meister Nskel scharf in's Auge gefaßt, wie dieser Bart
und Haar trage, und welche Kleidung. Darauf pfuschte Goswin
dem Bader in's Handwerk mit Kamm und Scheere, kämmte
den Landstreicher, schnitt ihm Haar und Bart zurecht; Kleider,
welche denen Nikels ganz ähnlich waren, hatte er sich zu ver-
schaffen gewußt, und als Baltin also zugestutzt war, erschrack
der Rathsschreiber selbst über die Aehnlichkeit, die nun zwischen
den beiden Brüdern zu Tage trat — man hätte sie kaum unter-
scheiden können, selbst wenn man sie nebeneinander gesehen
hätte. Ohne zunächst noch einen bestimmten Plan zu haben,
und mehr aus Lust an all' der Verwirrung, die dadurch
hervorgerufen werden könne, hatte er dem Baltin zugeredet, sich
solchergestalt unter den Leuten zu zeigen; der erste Versuch
sollte auf des Meisters Zunftstube gemacht werden,

„Ihr braucht ja nur", so redete er dem Widerstrebenden
zu, dem die Sache sehr bedenklich schien, „hinein zu gehen
(den Platz, wo Meister Nikel zu sitzen pflegte, hatte er Jenem
genau bezeichnet), braucht gar nichts zu reden; Viele sind ohnehin
noch nicht da; des Wirthes Bursche bringt Euch ganz von selbst
den Krug, Ihr trinkt ein paar Züge und geht dann wieder.
Werdet Ihr gefragt, warum Ihr schon wieder fort wollt, sagt
Ihr, Ihr hättet etwas vergessen. Ich passe indessen auf, und
wenn der Meister Nikel früher des Weges kommt, als wir es
erwarteten, so rede ich ihn an und halte ihn auf, bis Ihr
wieder fort sein müßt."

Als Baltin, nachdem er Alles ausgeführt, zu dem war-
tenden Rathsschreiber zurückkehrte, fragte dieser: „Nun, wie
ging cs?" — Baltin erwiderte achselzuckend: „Ich glaube, sic
haben mich Alle für den Nikel gehalten." — „Seht Ihr!"
rief triumphirend Goswin. „O, Ihr könntet die ganze Stadt
durchwandern, sie würden Euch Alle für Euren Bruder halten!
Doch nun geschwind, tretet hier in den Thorweg hinein. Ich

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Meister Nikels böse Tage"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Wagner, Erdmann
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 70.1879, Nr. 1764, S. 153
 
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