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Bestellungen werden in allen Buch- und K u n st-
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Erscheinen wöchentlich ein Mal.

r-1700.

Preis des Bandes (26 Nummern) M 6.70. Bei direktem
Bezüge per Kreuzband: für Deutschland und Oesterreich r yy
Ji. 7.50, für die anderen Länder des Weltpostvereins JiS—. •*- 0*

Einzelne Nummer 30

(Schluß.)

Etwa drei Stunden waren in solcher Weise langsam dahin-
^gangcn — da hörte man draußen auf der Hausflur eine rauhe,
%Itenbe Stimme: „Ei was! ich lasse mich nicht länger hin-
^lten! Der Meister wird so krank nicht sein, daß er mir nicht
^d'und Antwort stehen kann!" Regine flüchtete eilends in
1 ’e Kammer; sie hatte Meister Höhne's scheltende Stimme erkannt.

Heftig wurde die Thüre aufgerissen, und mit zornglühendem
Angesicht — ein Zustand, in welchem sich der ehrsame Meister
sehr oft befand — trat der Zunftälteste ein.

Als er aber den bleichen verfallenen Mann erblickte, umgeben
von seiner Familie, die tief bekümmert um den Vater Herstand,
ward er denn doch betreten, und viel gemäßigter, als man er-
warten konnte, begann er: „Meister ... ich will nun nicht
länger mich Hinhalten lassen. . . Ihr seht wirklich übel aus",
fügte er, wie sich entschuldigend, hinzu, „das mußt' ich
J nicht . . . vorher wäret Ihr doch noch nicht so schlecht!" —
„Vorher? wann denn vorher?" fragte Nikel in dumpfer Resig-
nation ; er wußte voraus, daß der Meister ihn gewiß irgendwo
draußen gesehen haben würde. Und, in der That! die Antwort
lautete: „Nun vorher, da ich Euch nngcredet auf der Brüdergasse!"

Mit schwacher Stimme, aber ruhig, wie Einer, der sich in
etwas Entsetzliches ergebungsvoll gefunden, erwiderte der Viel-
geänstigte: „Meister, meine Leute können es Euch bezeugen, daß
ich heute noch keinen Fuß hier aus der Stube gesetzt habe!"
— Der Zunftälteste schüttelte erschrocken den Kopf: „Ach, redet
doch nicht so! Es sind ja noch kaum zwei Stunden her. . .
Ihr gingt aufs Kloster zu, da trat ich an Euch heran und
sagte, ich ivolle nun endlich bestimmten Bescheid haben; Ihr
aber habt mit dem Kopf geschüttelt und sagtet: „Jetzt nicht!
jetzt nicht! ich habe keine Zeit!" — „Meister, Ihr habt mit
dem Gespenst gesprochen, das in meiner Gestalt umgeht. Ich
bin ein todter Mann! Wer doppelt umhergeht, der muß
sterben!" — Meister Höhne starrte voll Entsetzen den Sprechenden
an — ein unheimliches Grausen überwältigte ihn; ohne Wort
und Gruß schritt er hastig nach der Thüre, und eilte aus dem
Hause hinaus. — Der Meister saß in stummer Ergebung;
endlich sagte er mit matter Stimme: „Geht doch Eins hinüber


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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Meister Nikels böse Tage"
Weitere Titel/Paralleltitel
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Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Wagner, Erdmann
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 70.1879, Nr. 1766, S. 169
 
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