Fliegende Blätter (74.1881 (Nr. 1849-1874))

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Erscheinen wöchentlich ein Mal. Einzelne Nummer 30

Alpengruß.

Wir waren über Berg und Thal
Manch' Stündlein schon gestiegen.
Da sah'n im Abendsonnenstrahl
Die Alm wir vor uns liegen.

Hoch an der Felswand flatternd hing
Des Gießbach's Silberfahne
Und durch die stillen Lüfte ging
Geläut' vom Wiesenplane. —

„O Gott, wie reizend ist es hier!"

Rief Fräulein Liddh schmachtend.

Der Alpen blumiges Revier
Durch's Opernglas betrachtend.

Die Gouvernante fügte bei.

Welch' glücklich' Loos beschiedcn
Der Berge bieder'n Hirten sei.

Welch' holder Seelenfrieden;

Hier herrsche noch die gold'nc Zeit
Arkad'scher Schäserstundcn,

Noch habe nimmer Haß und Streit
Hierher den Weg gefunden. —

Als freudig wir indcß genaht
Dem langersehnten Orte,

Sich plötzlich auf von selber that
Der Alpenhütte Pforte.

Und lieblich trat vor's kleine Haus
Die Sennin ivohl, die junge? •—

Nein, nur der — Gaisbub' flog heraus
In sehr unsanftem Schlvunge.

Ihm folgte schnell ein Wasserguß; —

„Wart' Lump!" so hört' ich's klingen; —

Das war der Bergwelt erster Gruß,

Den wir entzückt empfingen! Nein!,old Termin.

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