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Bestellungen werden in allen Buchs und Kunst- Preis deS Bandes (26 Nummern) 6.70. Bei directem

Handlungen, sowie von allen Postämtern und TOJro« M Bezüge per Kreuzband: für Deutschland und Oesterreich ^^<

Zeit ungs-Erpeditio neu angenommen. -: ^ 7.60, für die anderen Länder des Weltpostvereins 8—» LiaaIV.OÖ.

Erscheinen wöchentlich ein Mal. Einzelne Nummer 30

Ein gutes Geschäft.

(Schluß.)

Tags da-
rauf erschien
im Laden
wieder ein
Kunde, der
mit heiserer
Stimme be-
gann : „Bester
Herr Pickels
sollte dieser
Sattel" —
er zeigte ans
die Rechnung

— „wirklich,
äh, äh, der
von mir ge-
holte sein?

Ich hatte doch
äh, äh-"

— „Verzeihen
Sie, Herr
Oelschmidt,"

fiel ihm Pickel, der sich auf solche Fälle bestens vorbereitet
hatte, in's Wort, „mein Lehrling — >vo steckt denn der
Bengel? ..."

Karlchen schnellte wie ein Känguruh ans der Werkstatt
in den Laden. Der Meister entwickelte eine Donnerstimme,
wenn er erregt war. „Karl, Du Schlingel, nun komm' 'mal
hierher! Wie kannst Du dem Herrn den Sattel auf die
Rechnung setzen?"

Karlchen machte ein höchst verschmitztes Gesicht. „I—
i—ich?" stotterte er.


„Was? Du willst Dich auch noch verthcidigcn?" Pumps!
Karlchen fühlte die gewichtige Hand des Meisters am Ohr.
Der sonst so gutmüthige Mann hatte seinen Untergebenen
gegenüber eine recht „lose" Hand.

„Entschuldigen Sie, Herr Oelschmidt," wandte sich der
Meister wieder zu dem Kunden, „ich kann solchen Leichtsinn
bei dem Burschen nicht ungestraft hingehen lassen."

„Ich leichtsinnig?" erlaubte sich Karlchen in seinen zu-
künftigen Bart zu murmeln.

„Was, auch noch mucksen?" tobte der Meister. Karlchen
fühlte noch zweimal die Hand des Meisters und wurde dann
etwas unsanft wieder in die Werkstatt zurückgeschoben. Nur
mit Stottern konnte er herausbringcn: „I—ich wi—will
mich bessern."

„Nochmals um Entschuldigung, Herr Oelschmidt," wandte
sich Herr Pickel wieder zu dem Kunden; „ich werde mir er-
lauben, den Sattel abzuziehen. Ich weiß, cs hat ihn ein Anderer
geholt, er ist auch schon bezahlt worden. Ein einfacher Jrrthum!
So ein Bursche kann Einem mit seiner Unachtsamkeit das ganze
Gcschäftsrcnommsc verderben."

Herr Pickel ging mit der Rechnung an's Pult und schrieb
eifrig. „So," sagte er dann, seinem Kunden die Nota wieder
übergebend, „jetzt ist Alles in Ordnung. Nochmals um Ent-
schuldigung!"

Der Kunde schaute nach der Summe und bezahlte die-
selbe. Dann betrachtete er die Rechnung noch eine Zeit und
murmelte: „Hm, hm!"

„Ich denke, jetzt wird Alles in Ordnung sein," bemerkte
Herr Pickel. Der Sattel ist wieder abgezogen.

Herr Oelschmidt sah aus wie Einer, der nicht weiß, was
er thun soll. Er holte tief Athen:, hüstelte und sagte dann:
„Sic haben mir doch einen Sattel — — —"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

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Titel/Objekt
"Ein gutes Geschäft"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Bechstein, Ludwig
Entstehungsdatum
um 1881
Entstehungsdatum (normiert)
1876 - 1886
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 74.1881, Nr. 1873, S. 193
 
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