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Der Zaubertrank.

Erz mtb Stein wie Schnee zerfließe.
Habe er", so sagt er — „einen
Trank gebraut, der ew'ges Leben
Jedem Sterblichen verleihe.
Einen Schlangenzahn voll bringe
Nach bestandenen Gefahren
Er zuni Throne des Kalifen."

Und er zog aus seinem Mantel
Rasch den kleinen Zahn und zeigt ihn
Dem erstaunten Hofgesinde. —
Zweifelnd zwar und dennoch lüstern,
Der Begierde Glanz im Auge,

Blickte Nnrredin, der Weise,

Auf den weißen spitzen Zahn, der
Solchen seltnen Zauber berge —

Und schon streckte seine Rechte
Nach dem Tranke der Kalife,

Lakonisch.

Als ein Sclave raschen Sprunges,

Eh's zu hindern war, entrissen
Hat den Schatz des Magiers Händen
Und mit gier'gen Lippen schlürfend
Rasch ihn austrank. — Hoch im Bogen
Wirft er fort den Zahn der Viper.

Aber man ergriff den Frechen
Und verurtheilt ihn zum Tode.

Lächelnd hört den Spruch der Sclave
Und zum staunenden Kalifen
Spricht er also: „O gerechter
Richter hör' mich. That ich Unrecht,
Daß ich diesen Trank getrunken,

Den Du wolltest, so gesteh' ich,

Daß ich drum den Tod verdiene,

Wenn der Zauber wirklich ächt ist.

Doch in diesem Falle wird es

Boshaft.

Dir und keiner Macht der Erde
! Je gelingen mich zu tödten,

! Da mir ja das ew'ge Leben

Durch den Zaubertrank verliehen.
Ist jedoch — fast möcht' ich's glauben —
Dieser Magier ein Betrüger,
j Nun dann war der Saft ja werthlos
Und 's ist besser doch am Ende,

Wenn nur ich, ein armer Teufel,
Angeführt bin von dem Gauner,

Als wenn Du, als der Beherrscher
Aller Gläub'gen, wärst demselben
Leichthin auf den Leim gegangen.

Darum schenke mir das Leben
Und den Lohn, den jener heischte."

Also sprach der Sclave — und was
War zu thun? — Man ließ ihn laufen!

s. St.

Kafcrnhosblüthe.

„Geht Ihr Mann auch auf ! Feldwebel (während des
die Jagd?" — „Und ob! Der Marsches): „Sie, Mayer, geben
ist ein Waidmann, wie er im j Sie Acht, daß Sie nicht über einen
Buche steht!" — „Im Buche? ! Stein stolpern - wie leicht können
„Sie wollten wohl sagen — in I Sie fallen und sich eine Vör-
den Witzblättern!" schriftswidrige Nase holen!"

Unverfroren.

Bettlerin: „Ich bitt' um eine kleine momentane Unter-
stützung!" — Herr: „Ich gebe heuer nichts!" — Bettlerin:
„Was, Sie auch nicht! ... Ja wer zahlt denn dann meinen Haus-
zins?"

Professor Fips hat anläßlich einer Schulfeier ein Gedicht ge-
inacht, welches vor den versammelten Schülern und Gästen vor-
gelesen wurde. Bei der kurze Zeit darauf folgenden Prüfung frägt
der Professor einen Schüler: „Können Sie mir einen Dichter der
Neuzeit nennen?" — Schüler (verlegen): „Goethe, Schiller..."
— Professor: „Aber der Neuzeit.. . ist Ihnen da keiner be-
kannt?" — Schüler (in die Rede fallend): „Der Herr Professor!"
Dieser ist anfangs verdutzt, dann klopft er dem Schüler ans die

„Liebe Cousine, Sie haben
mich der Gunst gewürdigt,
mir Ihre Entscheidung auf
meinen Antrag persönlich
holen zu dürfen. Nachdem
Sie nun einmal a gesagt
haben, darf ich wohl nunmehr
hoffen, daß Sie auch b sagen
werden?!"

„Wenn sich's so mit ein
paar Buchstaben erledigen
läßt, dann sag' ich doch schon
lieber ade!"

Schulter und sagt: „Nun, ich sehe schon, in der Literaturgeschichte
sind Sie so ziemlich bewandert.. . Setzen Sie sich!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Lakonisch" "Ein junger Pfiffikus"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Mandlick, August
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 94.1891, Nr. 2376, S. 54
 
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