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Die Wacht im Osten: Feldzeitung der Armee-Abteilung Scheffer — 1916 (Januar - Dezember)

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(Nr. 367-397, Dezember 1916)
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https://doi.org/10.11588/diglit.2910#1784
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Kaineraden!

Ein Jahr Feldzeitung! — Das bedeutet 366 Tage der Unterhaltung in Rutzlands Einöden, der Aufmunterung im stramme»
Dienst, der Aufklärung LLer die Lage bei Freund und Feind — auf feldmäßig beengtem Raume.

Jhr hattet Euren Dienst und wir — Schriftleitung, Eeschästsstelle und Druckerei — den unsrigen: Denn so haben wir unsere Arbeit
ftets verstanden: Verdammte Pflicht und Schuldigkeit gegen die Brüder, die kämpfenden an der Front, die arbeitenden in der Etappe.

Der Lohn war uns Eure ausnahmslose Zustimmung zu unserm Streben, so ost uns, mündlich oder schristlich, Äußerungen au»
derFront erreichten, die Überschreitung der doppelten Zahl unserer ursprünglichen Leser und Eure treue Mitarbeit am „Ernst und Scherz"
im Schützengraben. Wir merkten, daß wir Euch einen Eefallen, dem Vaterlande einen Dienst erwiesen.

Drum betrachten wir unsere bisherigen Fortschritte mit tiefem Dank auch als Lohn aus der höheren Hand, die unserem Vaterlande seine
Erfolge in schwerem Ringen bescherte; und wie Jhr es tut, so soll Euer kleines Tageblatt die innere FLHlung zwischen Euch, Eurem Vater-
lande, Euren Kriegsherren und dem obersten Lenker der Kriege aufrechterhalten.

Eine Verstärkung derSchristleitung und Druckerei ergab fich aus der Erweiterung unserer Aufgabe. Statt der „Nowogrodeker Kriegs-
woche", die so manchem von Euch Erquickung in dienstfreien Stunden bot, wird für die ganze Armee-Abteilung eine Sonntagsbeilage aus
eigenen Beiträgen der Leser erscheinen. Wir möchten, auch in Eurem Namen, der infolge einer „Umgruppierung" vom Kriegsschauplatz
abtretenden Feldzeitung kameradschaftlichen Dank aussprechen mit der Hoffnung, daß dieZuneigung, die ste genoß, auch uns gelte. Kurz
vor Weihnacht wird die neue Wochenration aus unserer Schristleitungs-Feldküche zum ersten Male ausgegeben und dann eine Weihnachts-
gabe für Eure Lieben daheim beigelegt werden.

Nun wünschen wir unserer Feder und — Eurem Schwerte weiteres Elück!

Eure getreue Schriftkeitung «nd Eeschäftsstelle.

Amttiche Meldung.

Berlin, 29.11. abends. Nördl. der Somme
bei Serre und Sailly lebhastes Feuer.

An der Ostfront Siebenbürgens griffen
die Russen erneut an; Abschlußmeldung fehlt.
Pitesci ist genommen.

An der Monastirfront Ruhe.

Deutscher Heeresbericht.

Amtlich. Er. Hauptqu., 30. 11. morgens. wtb.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Heeresgruppe des G.-F.-M. HerzogAlbrecht
von Württemberg. Jm Ppernbogen grif-
fen nach starker Art.-Vorbereitung feindl. Ab-
teilungen in etwa 3 km Breite unsere stellun-
gen an. Sie wurden durch Feuer, an einzelnen
Stellen im Nahkampf abgewiesen.

Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.
Bei nebligem Wetter nahm der Eeschützkampf
nur zwischen Serre und der Ancre sowie
dem Frontabschnitt beiderseits des St.
Pierre-Vaast-Waldes zu.

Lstlicher Kriegsschauplatz.

Front des E.-F.-M. Prinz Leopold von
Bayern. Erößere Kampfhandlungen fanden
nicht statt.

Front des Een.-Ob. Erzherzog Josef.
Jn den Waldkarpathen und den Erenz-
gebirgen der Moldau setzten die Russen
ihre Angriffe sort, ohne wichtige Ergebnisse zu
erzielen. Der Russe hatte schwere Verluste

und mußte fich mit kleinen örtlichen Vorteilen
begnügen. Wir drängten in Westrumänien
die feindl. Nachhuten zurück. Außer Pitesci
ist gestern auch Campolung genommen und
dadurch der Weg aus dem Törzburger Paß
geöffnet worden. Dort fielen 17 Off., 1200
Eef., 7 Eesch. und zahlreiche Bagagen in
die Hand bayrischer Truppen. Von Jhrer
Majestät Kür.-Regt. Königin nahm die
Eskadron des Rittmeisters von Borcke bei.
Ciolanesti eine feindliche Kolonne mit 17'
Off., 1200 M. gefangen und erbeutete da-
bei 10 Eesch. und 3 M.-E. >-

Balkan-Kricgsschauplatz.

Heeresgruppe des G.-F.-M. v. Mackensen.
Die Donauarmee ist kämpfend im Vordringen.
Bei den Angriffen gegen die Rumänen
zeichneten sich unter Führung des Majors
Aschauer schleswig-holsteinische, bückeburgische
und bayrische Reservejäger aus. Seit dem
Donauübergang hat die Armee dem Feinde
43 Osf. und 2421 M.. 2 schw. und 36
Feldgesch., 7 kl. Kanonen und M.-E.,
sowie 32 Munit.-Fahrz. abgenommen.

Mazedonische Front. Nordwestl. von
Monastir mißglückte ein feindl. Vorstoß.
Vom Westhang des Ruinenberges bei
Erunischte, dessen Eipfel in ven letzten Tagen
ebenfalls vergeblich durch den Eegner ange-
griffen wurde, sind die Serben wieder ver-
trieben worden.

DerErsteEeneralquartiermeister. Ludendorff.

Lsterreichischer Heeresbericht.

Wien, 29. November.

Amtlich wird verlautbart:

Östlicher Kriegsschauplatz.

Front des Een.-Ob. Erzherzog Zosef.
Die Armee des G. d. Z. v. Falkenhayn ist
in der Walachei in fiegreichem Vordringen.
Starke rufiische Angriffe in den Waldkar-
pathen und an der fiebenbürgischen Ost-
front scheiterten an der zähen Ansdauer der
ött.-ung. und deutschen Truppen. Unsere Stel-
lungen find behauptet, um einzelne Eraber»-
stücke wird noch gekämpst.

Front des E.-F.-M. Prinz Leopold oon
Bayern. Keine besonderen Ereignifie.

Ztalienischer Kriegsschauplatz.

Lage unverändert.

Der Stellv. d. Chefsd. Elstab. v. Höfer, F.-M.-L.

Tiirtischer Heeresbericht.

Konstantinopel, 29. November.

Amtlicher Bericht vom 28. November.

Kaukasusfront. Scharmützel zu unseren
Eunsten. Dobrudschasront. llnsere Trup»
pen warfen durch Art.- und Jnf.-Feuer feind-
liche, seit einigen Tagen mit Verschanzungs-
arbeiten beschäftigte Truppen aus chren Stel-
lungen, wobei sie chnen schwere Verluste zu-
fügten. Donaufront. Unsere Truppen, di«

lFortsetzung «mf Seite 4.)
 
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