Dienstgebäude Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk Essen
Architekt Professor Alfred Fischer-Essen
Renger-Foto
NEUBAU DES DIENSTGEBAUDES DES SIEDLUNGS-
VERBANDES RUHRKOHLENBEZIRK IN ESSEN
Der Neubau des Ruhrsiedlungsverbandes, die-
ser rührigen und mächtigen Körperschaft im
Westen Deutschlands, stellt eine wertvolle bau-
liche Bereicherung des Stadtbildes von Essen
dar. Der Bau als solcher ist eine glückliche Lö-
sung von schlichtem Ernst und repräsentativer
Breite, von Einfachheit und Bewegung. Er wirkt
sachlich ohne nüchtern zu sein, fantasievoll ohne
in Spielerei zu geraten; großzügig und selbstbe-
wußt, doch nicht aufdringlich, und sehr be-
herrscht, aber keineswegs unfrei und gewaltsam.
In der klaren Lagerung und Aufteilung der Bau-
massen liegt viel geheime Geometrie. Doch wirkt
das Ganze nicht entkörperlicht und mathemati-
siert; viel eher massiv und voller bauplastischer
Energien, mit kräftiger Tiefprofilierung der
Wandflächen und wuchtiger Gegenstellung der
Horizontalen und Vertikalen. Die Ecken sind
rund geführt und die einzelnen Baukörper sozu-
sagen ineinander hineinmodelliert, wobei durch
Herunterziehen des westlichen Bautraktes der
Anschluß an die angrenzenden Wohnhäuser er-
reicht ist. Das robuste Material des Klinkers
und die Kupferabdeckung der Profile und Ge-
simse unterstreichen noch den Gesamteindruck
der bauhaft kräftigen und gedrungenen Energie.
Die gesamte Bauanlage umfaßt ein langge-
strecktes Rechteck mit einer Lichthalle in der
Mitte. Der Haupteingang liegt an der Ecke der
Baustelle; ein weiterer Eingang bietet geson-
derten Zugang zu einem größeren Saal, der im
Bauprogramm gefordert war. Um die Lichthalle
ziehen sich in drei Stockwerken die Korridore
herum. Diese Korridore sind breit, licht und sau-
ber, in verschiedenen Farben getönt und können
z. T. als Warteräume dienen. Während in den
unteren Stockwerken die Büros und Arbeitszim-
mer liegen, enthält das dritte Obergeschoß Aus-
stellungsräume für ein Siedlungs-Museum und
eine große Plankammer. Außerdem enthält der
490
Architekt Professor Alfred Fischer-Essen
Renger-Foto
NEUBAU DES DIENSTGEBAUDES DES SIEDLUNGS-
VERBANDES RUHRKOHLENBEZIRK IN ESSEN
Der Neubau des Ruhrsiedlungsverbandes, die-
ser rührigen und mächtigen Körperschaft im
Westen Deutschlands, stellt eine wertvolle bau-
liche Bereicherung des Stadtbildes von Essen
dar. Der Bau als solcher ist eine glückliche Lö-
sung von schlichtem Ernst und repräsentativer
Breite, von Einfachheit und Bewegung. Er wirkt
sachlich ohne nüchtern zu sein, fantasievoll ohne
in Spielerei zu geraten; großzügig und selbstbe-
wußt, doch nicht aufdringlich, und sehr be-
herrscht, aber keineswegs unfrei und gewaltsam.
In der klaren Lagerung und Aufteilung der Bau-
massen liegt viel geheime Geometrie. Doch wirkt
das Ganze nicht entkörperlicht und mathemati-
siert; viel eher massiv und voller bauplastischer
Energien, mit kräftiger Tiefprofilierung der
Wandflächen und wuchtiger Gegenstellung der
Horizontalen und Vertikalen. Die Ecken sind
rund geführt und die einzelnen Baukörper sozu-
sagen ineinander hineinmodelliert, wobei durch
Herunterziehen des westlichen Bautraktes der
Anschluß an die angrenzenden Wohnhäuser er-
reicht ist. Das robuste Material des Klinkers
und die Kupferabdeckung der Profile und Ge-
simse unterstreichen noch den Gesamteindruck
der bauhaft kräftigen und gedrungenen Energie.
Die gesamte Bauanlage umfaßt ein langge-
strecktes Rechteck mit einer Lichthalle in der
Mitte. Der Haupteingang liegt an der Ecke der
Baustelle; ein weiterer Eingang bietet geson-
derten Zugang zu einem größeren Saal, der im
Bauprogramm gefordert war. Um die Lichthalle
ziehen sich in drei Stockwerken die Korridore
herum. Diese Korridore sind breit, licht und sau-
ber, in verschiedenen Farben getönt und können
z. T. als Warteräume dienen. Während in den
unteren Stockwerken die Büros und Arbeitszim-
mer liegen, enthält das dritte Obergeschoß Aus-
stellungsräume für ein Siedlungs-Museum und
eine große Plankammer. Außerdem enthält der
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