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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 4.1908

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Schuster, Karl: Ikonographie des Freiburger Münsters
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https://doi.org/10.11588/diglit.2634#0027

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Schuster, Ikonographie des Freiburger Münsters

23

Vom Ende des 17. Jahrhunderts an sind eine
große Anzahl von Stadtansichten erhalten, die jedoch
in Bezug auf das Münster keinen besonderen Wert
haben.

III. Alte Stadtpläne

nach Art der Vogelperspektiven, in schräger Parallel-
projektion dargestellt, geben das Münster in unge-
nügender Weise, sind aber wertvoll wegen der Auf-
schlüsse über den Münsterplatz. Sie sind alle von
Westen aus aufgenommen.

1. Kupferstich von Gregorius Sickinger aus
Solothurn, 1589.

a) Große Ausgabe in 6 Platten in der Städti-
schen Altertümersammlung, Bildgröße zusammen
54:107 cm, Phototypie danach von K. Wallau (Mainz)
in Schauinsland 11 (1884), Bildgröße 38,5:75,5 cm.
b) Kleine Ausgabe in 1 Platte, daselbst, Bild-
größe 24:46 cm.

2. Kupferstich, Bildgröße 20,9:32,6 cm, un-
bezeichnet, geht auf die kleine Ausgabe von Sickinger
zurück. Enthalten in Matthaeus Merian, Topographia
Alsatiae (Frankf. a. M. 1644) und in Merians Theatrum
Europaeum (Frankf. a. M. 1651), zu S. 432. Nach
letzterem eine Autotypie in Schauinsland 33 (1906),
S. 77. Bildgröße 7,5:11,5 cm. Das Kreuz vor der
Friedhofkapelle noch nicht vorhanden.

3. Handzeichnung in Feder und Farben. Bild-
größe 17:30,8 cm. Unbezeichnet, vermutlich aus
der Mitte des 17. Jahrhunderts. Städtische Sammlung.
Ungenau, ähnlich dem Stiche bei Merian.

4. Handzeichnung in Feder, Tusche und Far-
ben. Bildgröße 30,2 : 47,5 cm. Bez.: „Dominik Rosset
1737." Städtische Sammlung. Kopie nach dem Stiche
bei Merian.

5. Handzeichnung, Feder und getuscht, auf
Pergament. Blattgröße 137:140 cm aus 7 Stücken
zusammengesetzt. Die Darstellungsart ist der schrägen
Parallelprojektion ähnlich, doch ist der Grundriss
unverkürzt gezeichnet. Maßstab: 100 Toises: 11,5 cm.
Stammt aus einem Pariser Antiquariat und wurde
1895 durch Baer&Cie. in Frankfurt a.M. an die Stadt
Freiburg verkauft. Unbezeichnet, doch ist jetzt auf
der Vorderseite ein früher auf der Rückseite befind-
licher Zettel aufgeklebt, der die Inschrift trägt: „Plan
de Ville de Fribourg dans le Brisgou avec le Fort
de l'Aigle et le Fort de l'Etoile 1685." Dieser Zettel
stammt aus späterer Zeit und die Jahreszahl 1685 ist
unrichtig. Auf der Zeichnung sind links und rechts
unten Kartuschen angebracht, die für Inschriften be-
stimmt waren, aber leer geblieben sind. Die Kar-
tusche links ist bekrönt mit einem einköpfigen Adler,
der den österreichischen Bindeschild auf der Brust
trägt. Rechts ein ähnlicher Adler mit österreichischen

Waffen. Die von den Franzosen seit 1678 neube-
festigte Stadt kam erst 1697 wieder an Österreich,
die Zeichnung kann also erst nach diesem Jahre ent-
standen sein. Sie zeigt das 1704 an Stelle des ab-
gebrochenen Christophturms neu erbaute Tor, die
Kirche von St. Ursula, 1710 erbaut, scheint vor-
handen zu sein. Dagegen fehlen die Strebepfeiler
der Franziskanerkirche und die Säulen vor dem
Münster, die 1719 errichtet wurden. Fünf Lünetten,
die erst nach der Belagerung von 1713 entstanden
sind, finden sich eingezeichnet, jedoch nur als Grund-
riss, im Gegensatz zu den älteren Festungswerken.
Die Zeichnung ist also wohl erst einige Jahre vor
1719 entstanden und scheint die Arbeit eines öster-
reichischen Genieoffiziers zu sein, die nach der
Schleifung der Festung durch die Franzosen 1745
nach Paris verschleppt wurde. Ausgezeichnet durch
saubere und genaue Darstellung der Gebäude. Die
Friedhofkapelle auf dem Münsterplatz, das Kreuz
davor und das sogenannte Bäckerlicht sind deutlich
zu erkennen. Original im Städtischen Archiv. Nach-
bildungen in Strichmanier, ohne Kartuschen, Photo-
lithographie und Druck des K. und K. Militärgeogr.
Instituts in Wien, Bildgröße 44,5:54 cm in: „Frei-
burg im Breisgau, die Stadt und ihre Bauten". Frei-
burg 1898 und Schauinsland 33 (1906).

IV. Aufnahmen in geometrischer Darstellung.

1. Grundriss des Münsters. Handzeichnung.

Bez.: „Aufgetragen mit der Scala No. 3:b -

1
30CT

neu Badisch. Aufgenommen von Joseph Roesch im
April 1820." Städtische Sammlung.

2. Grundriss des Münsters. Stahlstich. Maß-
stab: 100 bad. Fuß:5,9 cm. Unbezeichnet. Ausführ-
licher und besser als das vorige Blatt.

3. Grundriss des Münsters, Schnitt durch
die Fenster der Seitenschiffe. Maßstab: 100 Fuß
rhein.:7,9 cm, daneben Grundriss der Turmvor-
halle, des Glockenhauses und der Achteck-
laterne. Maßstab: 100 Fuß rhein. : 19,3 cm. Litho-
graphie. Das Blatt bildet Tafel 1 des Atlas zu
H. Schreiber, Das Münster zu Freiburg. Mit 13
lithogr. Blättern von Aug. von Bayer (Denkmäler
der Baukunst des Mittelalters am Oberrhein, 2 Lief.).
Karlsruhe und Freiburg 1826. 2. verm. Aufl. 1829.
Die Tafeln haben 30,5 : 50,5 cm Blattgröße und sind
mit Ausnahme von Blatt 2, 5 und 10 bez.: „Litho-
graphie v. B. Herder in Freiburg i. Br."

4. Grundriss des Münsters. Schnitt über dem
Sockel. Kupferstich. Maßstab: 100 Fuß rheinisch:
14,75 cm. Unbezeichnet. Der Ölberg im alten Zustand,
Hochaltar an ursprünglicher Stelle, Treppe in der
Heimhoferkapelle eingezeichnet. Das Blatt bildet
 
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