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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Editor]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 4.1908

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Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.2634#0034

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30

Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters

das dis alles war und stete belibe ane alle geverde, so
han ich Johannes von Hagenovwe min ingesigel gehenket
an disen brief ze einer ewigen bestetegunge. Und mich
die vorgenanten Katerinen benüget wol an mines vor-
genanten wirtes ingesigel für mich selber an disem
briefe, wan ich nüt eigenes ingesigels han. Dirre brief
ist ouch durch unser vorgenanten beider bette mit hern
Walther Spoerlins eines ritters und mit Cu°nrat Snewe-
lines unsere frowen phleger ze dem münster ze Fri-
burg und mit hern Wernhers des Hefenlers und mit
Buergin Meinwartes des Jüngern und mit Niclawes
Stazzen ingesigelen besigelt ze einem Urkunde, wan si
ouch hiebi gewesen sint, do es geschach. Hiebi waren
dise gezüge: bruoder Heinrich der Soumer ein bredier,
bruoder Cu°nrat Sneweli ouch ein bredier, her Johannes
Mursel ein priester, Johannes der Wisse Suter, Johannes
sin sun, Johannes Hache und ander erbere lüte ge-
nuoge. Dis geschach und wart der brief geben ze Fri-
burg in dem jare, do man zalte von gottes gebürte
drüzehenhundert jar und fünfundzwenzeg jar an dem
nehesten mentage vor sante Walpurge tage, der da
kumet in dem meigen.

Münsterarchiv. — Vgl. Freiburger Diözesan-Archiv 22, 246f.

106. 1327 Juli 4, Freiburg. — Die Grafen
Konrad II. und Friedrich von Freiburg, Vater und
Sohn, treffen im Einvernehmen mit Verwandten und
Freunden für sich und ihre Erben und Nachkommen
mit den Bürgern und der Gemeinde der Stadt Freiburg
gegenseitig das eidliche Übereinkommen, niemals die
Burg, Stadt oder Herrschaft Freiburg noch irgend
ein dazu gehöriges herrschaftliches Recht, es sei, was
es wolle, „das schultheissentuon, die münze, die zinse
von den hofstetten ze Friburg, die zinse, die von dem
büttenerehte der kornlouben gant, den zol ze Friburg,
den kilchunsaz ze Friburg, die würi und die wiltbenne
mit allen rehten, alse wir sü haben, die luden ze Fri-
burg und alle die manschaft und dienestmanne, die wir
haben, die vogeteie über Sant Peter mit lüten und mit
guoten und swas zuo der vogeteie höret, Liehtenegge
die bürg und alles, das darzuo höret", irgendwie zu
veräußern, zu vertauschen oder zu verändern.

Stadtarchiv: Privilegia veteris aevi. Gedr. bei Schreiber,
Urkundenb. 1, 271.

107. 1327 November 9. — An der rechten Leibung
des nördlichen Eingangs in den Chorumgang (ehe-
maliges St. Maria Magdalenen- Chörlein) ist in goti-
scher Majuskel die Inschrift zu lesen: „f Anno domini
M.CCC.XXVII. quinto ydus novembris anniversarium
est H[einrici] de Gisingen capellani altaris sancte Marie
Magdalene f."

Vgl. Schreiber, Das Münster zu Freiburg. Beil. S. 6; Mar-
mon, U. L. Frauen Münster S. 98. — Über H. von Geisingen,
1297 Kaplan am Münster, nach den Urk. d. Hlgeistspitals
1, 36 Nr. 85, 1312 Leutpriester zu Lahr, s. Reg. Nr. 54 und 57.

108. 1332 April 4, Freiburg. — Stiftung der Jo-
hannes Pflug-Pfründe auf dem St. Johannes Baptist-
Altar im Münster.

Allen den, die disen brief sehent oder hörent lesen,
künde ich Johannes ze dem PfiV'ge ein burger von Fri-
burg, das ich han gemachet, geordent und bewidemet
ein ewige priesterspfruonde allertegeliches eine messe

ze sprechende ze sante Johanneses altare ze Friburg in
unsere Jrouwen münster luterliche durch got und durch
miner und miner wirtinen, vern1 Gerdrude und aller
unsere vordren seien willen gotte ze lobe und den seien
ze heile und ouch ze tröste. Und han ich an dieselbun
pfruonde gegeben und ufgegeben lideklich von der hant
zehen pfunt pfenninge, vier soume wines und zwene
cappen iergeliches ewiges geltes, du ich hatte und min
waren von den hüsern und den gütern, du hienach an
disem brieve geschriben stant: von dem huse ze dem
Bern und swas darzuo höret, das da lit ze Friburg bi
der niderun mezzie, siben pfunt pfenninge geltes und
git ze eran zwei hünre, so es sich wandelt, und von
Berhtoldes des Dicken huse, das da lit ze Friburg an
dem kilchhove zwischent des Kempfen huse und des
. . Blaeyers huse, drü pfunt pfenninge geltes und git
ze eran ein huon, so es sich wandelt, beidü vür lidig
eigen nach der herschefte rehte von Friburg. So sint
dis du guot, davon die vier soume wingeltes und die
zwene cappengeltes iergeliches gant und ligent ze Bal-
dingen: Volmares sun der Oberrieter git iergeliches einen
soun wisses wines und zwene cappen von einem reb-
stucke ze Eissechen kinzechun; Berhtolt Howenstein git
einen soun wisses wines von einem stucke, lit ze Sala-
tal, und von einem stucke ze Schoenenberge, alse er ge-
meinlich an den gütern wahset. Wil man aber den win
sundren, so sol man geben halp edeln und halp hün-
schen; Johannes Stoerli git in demselben rehte einen
soun wisses wines von eim stuoke ze Humbus und
von eim stucke ze Kilchgruube; Berolt des Herzzogen
[sun?] git einen halben soun wisses wines, alse er da
wahset von einem stucke ze Heiligbrunne, und Johan-
neses de Meidens kint gebent einen halben soun wisses
wines von einem stucke in Gravental. Und han ich der
vorgenante Johannes ze dem Pflu°ge über die vor-
genantum pfruonde zuo mir und mit mir dieselbun
pfruonde ze besezzende, ze entsezzende und ze berih-
tende und ir ze pflegende ze rehten pflegeren genomen
mine gnedigen iungherren Johannesen von Valkenstein,
Ru°mes seligen sun, und Heinrichen Meiger-Niessen.
Und alse dicke alse einer under uns und under den,
die nach uns derselbun pfruonde pflegere werdent, eine[r]
stirbet, so süln ie die zwene einen andern zuo in nemen
an des erren stat, der sü darzuo nüzze und guot dunket
uf ir trüwe und uf ir sele, ane alle geverde. Harüber
ze einem Urkunde ist dirre brief durch mine bette mit
der bürgere von Friburg ingesigele besigelt. Hiebi
waren dise gezüge: Ruudolf der Turner, Wernher ze dem
Adelar, Burcart sin bruoder, Burcart der Seiler, Tho-
man Gu'nzzeli, Johannes ze dem Barte, Peter von Seidon
und ander erber lüte genuoge. Dirre brief wart gegeben
ze Friburg in dem iare do man zalte von gottes gebürte
drüzehundert iar und zweiunddrissig iar an sante Am-
brosien tage in dem abrellen.

Stadtarchiv. — Vgl. Freiburger Diözesan-Archiv 22, 253.

109. 1332 Juni 4, Freiburg. — Stiftung der Hein-
rich Hafner-Pfründe auf dem St. Jodoksaltar im
Münster und Verleihung derselben an den Priester
Rudolf von Orschweier.

Allen, die disen brief sehent oder hörent lesen,
künde ich Heinrich der Hafener ein burger von Fri-

1 Abgekürzte Form von vrouwe d. i. Frau.



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