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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Editor]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 4.1908

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Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.2634#0036

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32

Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters

und swenne du vorgenante Katherine erstirbet oder si
sich enderti zuo der e, so süln denne die vorgenanten
fünf phunt phenning geltes und fünf soume wingeltes
und zehen mutte korngeltes erweclich vallen zuo einer
ewigen phruonde in unsere frowen münster ze Friburg
ze sante Martines altare also, das ein priester darumbe
allertegeliches ane geverde zuo demselben altare die
erstun messe nach der tagemesse singen oder sprechen
sol durch got und durch des vorgenanten Hermannes
des Slossers und siner elichen wirtinen und aller siner
vordem seien heil. Und ensüln denne der vorgenanten
Katherinen erben noch du vorgenante Katherine selber,
ob si sich nach ires vorgenanten wirtes tode enderti zuo
der e, damite nüt me ze tuonde noch ze schaffende
haben dekeine wis, ane alle geverde. Und alle diewile
ouch das vorgenante jergelich gelt nüt gekoufet ist, so
sol du vorgenante Katherine des vorgenanten Hermannes
des Slossers elichü wirtine alles das guot und gelt, das
uns derselbe Herman der Slosser gegeben het, eigen
und erbe, swie das alles genemmet, geschaffen oder ge-
legen ist, von uns haben und niessen ze einem rehten
lipgedinge umbe sehs phenninge gewonlicher Brisker
ouch jergelich ze sante Martines tage uns davon ze
gebende alle die wile, so si lebet, und swenne si ouch
erstirbet oder si sich endert zuo der e, so sol uns ouch
dasselbe guot und gelt, eigen und erbe, ouch eweclich
lidig und gevallen sin in allem dem rehte und gedinge
alse da vor geschriben stat. Were ouch, das an dem-
selben guote und gelte, so uns der vorgenante Herman
der Slosser gegeben het, und an derselben schulde, so
er uns vergehen het, üt nach sinem tode uns überwurdi
über die vorgenante phruonde, so sol man geben von
demselben guote und schulde, ob alse vii da überig
werden mag, ouch zuo desselben Hermannes des Slossers
jargezite den phruondern ze dem münster ze Friburg
sehs Schillinge phenning geltes; darnach, ob alse vii da
überig werden mag, den vier herren ze dem münster
ze Friburg vier Schillinge phenning geltes; darnach, ob
alse vii da überig werden mag, Johannesen des vor-
genanten Hermannes des Slossers bruodersun zehen
mutte roggengeltes; darnach, ob alse vii da über[ig] wer-
den mag, Eberharte des vorgenanten Hermannes des
Slossers bruoder ouch zehen mutte roggengeltes; dar-
nach, ob alse vii da überig werden mag, den siechan an
dem velde ze Friburg ein phunt phenning ouch zuo des-
selben Hermannes des Slossers jargezit, ob wir das alles
nach sinem tode an demselben guote, so er uns gegeben
het, und an derselben schulde, so uns ouch der vor-
genante Herman der Slosser vergehen het, finden, ane
alle geverde. Wir haben uns ouch dirre vorgeschribenen
dinge aller angenommen mit rehtem gedinge, das wir
darumbe niemanne nütes gebunden süllen sin mit en-
keinen Sachen in dekeinen weg, dekeine wis, wan alse
verre uns lustet und guot dunket und nüt anders, ane
alle geverde. Were aber, das under uns vorgenanten
drin dekeiner sturbe, so süln die andern zwene, die
under uns denne lebent, inwendig zwein manoden den
nehesten einen andern an des stat nemen, der si dunket,
der zuo disen vorgeschribenen dingen nüzze und> guot
si, und sol der, den si denne zuo in nement, mit disen
vorgeschribenen dingen denselben gewalt haben also
ouch wir haben in dem rehte und gedinge alse da vor
geschriben stat. Harüber ze einem Urkunde so ist dirre
brief durch unser vorgenanten aller bette beidenthalp

mit der burger von Friburg ingesigel besigelt. Hiebi
waren dise gezüge: Ru°dolf der Turner, Johannes der
Sorner, Jacob der Sorner sin bruoder, Ru°dolf Morhart
und ander erbere lüte genuoge. Dirre brief wart ge-
geben ze Friburg in dem jare do man zalte von gottes
gebürte drüzehenhundert jar und zweiunddrisseg jar an
dem nehesten samestage nach sante Bonifacien tage, der
da kumet in dem meigen.

Münsterarchiv. — Vgl. Freiburger Diözesan-Archiv 22, 247.

111. 1332 Juli 2, Breisach. — Heinrich, «lütpriester

zuo Friburg» der Dekan, Rudolf, Leutpriester zu Ura-

kirch der Kammerer und die Herren des Kapitels

Kirchhöfen übernehmen die Stiftung einer Jahrzeit

mit 6 Messen durch den Breisacher Bürger Konrad

von Merdingen auf die Geistlichkeit des Kapitels.

Miinsterarchiv Breisach. — Vgl. Mitt. d. Bod. Hist. Kom-
mission 24 (1902), S. 8.

112. 1332 September 14. — Der Münsterbaupfleger
Konrad Schnewlin gibt den Freiburger Augustinern
auf ewig das Überfahrtsrecht über U. L. Frauen Gut
am Schlierberg zur bequemeren Ausbeutung der
dortigen Steingruben.

Allen, die disen brief ansehent oder hörent lesen,
künde ich Cuonrat Snevli ze der obren linden, phleger
alles des buives und werches, so ze unser vrowen.
münster ze Friburg hie in der stat höret, daz ich dur
nutz unser vrowen werches mit rat meister Peters von
Basel und meister Heinriches dez Leittrers geswornen
iverchmeistern dez münsters, die daz uf ire eit namen,
daz besser wer unser vrowen werch getan denne ver-
mitten, han geben den bruodern dez conventes Augu-
stiner ordens und allen iren nahkomenden ewechlich weg
und steg über unser vrowen guot, daz gelegen ist an
dem Slierberg, in ire steingruob, die da einhalb gelegen
ist an unser vrowen steingruob, ze varende, uz und in,
ane schaden unser vrowe an geverde, und daz sü allen
den kumber1 von ire steingruob sülen und mügen
schütten uf unser vrowen ze dem nehsten, so man denne
schütten sol oder mag an schaden unser vrowen, an ge-
verde. Darumbe so hant die vorgenanten bruoder dez
conventes Augustiner ordens geben an unser vrowen werch
mit gedinge, waz man guotes gesteines gebrechen mag
von unser vrowen gruob, sol rihti dur ire guot enweg2
zwischent den zwein herten wenden3 inwendig den
lachen, als die vier zilr gestecket sint, also wenne daz
gestein uzgebrochen wirt, als hievor geschriben stat,
daz denne die gruob wider lidig ire ist, daz unser vrowe
noch ich oder dehein phleger unser vrowen dehein reht
darnah me daran het, da noch an deheiner stat uf dem-
selben guot denne alleine daz unser vrowe ouch weg
und steg sol han über daz guot an ire schaden an ge-
verd. Hiebi waren, do diz beschach, phaffe U"lrich
Mu°sli, die vorgenanten meister Peter von Basel, meister
Heinrich der Lehrer, Johans Nyehterling von Waltkilch,
meister Johans der steimetz von Haslach und sin bruoder
Bu!rgi und ander erber lüte gnuog. Herüber ze einem
Urkunde, daz diz war si und stete belibe, so ist dirre

1 Kumber d. i. Schutt, Unrat.

2 Enweg d. i. hinweg.

3 Wende d. i. Wende; Ende, Grenze; Seite.

criices

114.

V,
 
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