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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 5.1909

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Braun, Edmund Wilhelm: Der Freiburger Münsterschatz. 1. Zwei Wiener Goldschmiedearbeiten aus dem Jahr 1770
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https://doi.org/10.11588/diglit.2635#0021

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16

Braun, Zwei Wiener Goldschmiedearbeiten

Stellen die drei Ketten auf, die sich oben an den
drei herabhängenden Teilen eines Baldachins ver-
einen, welcher von einer Kö-
nigskrone bekrönt wird. Die
Kettenglieder bestehen aus
einzelnen Kreuzen, deren
Querbalken geflammt sind.
Den oberen Abschluss der
Ampel selbst bilden zwei
flammende Herzen, den un-
teren ein Ring in der Form
einer Schlange, die sich in
den Schwanz beißt.

Bei aller Einfachheit
sind alle Details mit hervor-
ragendem Geschmack und
graziöser Delikatesse aus-
geführt.

Glücklicherweise geben
uns Inschriften und sig-
nierte Medaillons die Ge-
legenheit, das reizvolle Werk
genau zu datieren und zu
bestimmen. Die Flammen-
herzen tragen unter zwei
Kronen die gravierte In-
schrift: LUD : AUG :
DAUPH : M. ANT : ARCH :
AUST:

Auf der Laibung der
Ampel sind an den aufge-
legten Zweigen angebracht
eine Reihe getriebener und
vergoldeter ovaler Medail-
lons mit den Brustbildern
der zahlreichen kaiserlichen
Kinder.

Die eine der drei Sei-
ten (Abb. 2) schmückt in der
Mitte das Brustbild von IO-
SEPHUS II : ROM. IMP.
NATUS 13 MARTII 1741,

links das von FERDI-
NANDUS. A:A : NATVS.
1 - IUNII 1754

und von CAROLVS :
A:A: NATUS I.FEB: 1745
DENAT. 18. JAN. 1761.

Rechts von Joseph II.
sind die Bilder von P. LEO-
POL. A : A : NAT. 5 MAH
1747

und von MAXIMILIANVS
8 DECEM. 1756.

Abb. 1. Silberne Ewiglichtampel des Wiener Gold-
schmiedes J. S. Würth. 1770.

A. A : NAT.

Unter diesen fünf Medaillons ist ein sechstes mit
dem Doppelbrustbild des kaiserlichen Elternpaares an-
gebracht, zu dessen beiden
Seiten die zwei Zweige ent-
springen, an denen die Me-
daillons der Kinder hängen,
in deutlich erkennbarer An-
lehnung an die Wurzel Jesse.

Das Doppelbildnis trägt
die Umschrift IMP. FRANC.
AVG. ET. M. THERES.
AVG.

Die zweite Seite (Abb. 3)
trägt oben wieder fünf Me-
daillons und zwei in der
Mitte, das von M. ANNA.
A: A: NATA: 6 OCT. 1738,

links von M. AMALIA.
A : A : NATA 26 FEB. 1746,

und von M. CHRI-
STINA . A : A : NATA.
13. MAH 1742,

rechts von M. ELISA-
BETHA. A : A : NAT.
13. AUG. 1743

und von M. IOANA. A :
A : NAT. 4. FEB. 1750. DE.
23. DEC. 1762.

Das unter diesen Brust-
bildern befindlicheMedaillon
trägt das feingravierte öster-
reichische Kaiserwappen.

Auf der dritten Seite
(Abb. 4) sind an den Zwei-
gen wiederum fünf Medail-
lons angebracht, in der Mitte
das von M. IOSEPHA. A:
A : NAT. 19. MARTII 1751.
DENAT. 15. OCT. 1767.,

links das von M.CARO-
LINA. A : A : NATA :
13.AVGVSTI 1740. DENAT.
25. IAN. 1741,

und von M. CAROLI-
NA. A : A : NATA. 13. AU-
GVSTI 1752,

rechts von M.ELISABE-
THA. A : A : NAT. 5. FEB.
1737, DENAT. 7.JUN. 1740

und von M. CHRISTI-
NA. A : A : NAT. 17. SEP.
1748. DENAT. EADEM.
Das größere Medaillon unter diesen fünf trägt
folgende gravierte Inschrift:
 
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