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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 5.1909

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Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters, [5]
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https://doi.org/10.11588/diglit.2635#0042

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Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters

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widerkoufet wurde, wenne das besehene, so sol man das
guot, darumb denne widerkoufet ist, wider anlegen an
ander gelte ze dem nutzelichesten, das ouch den vor-
genanten vier münsterherren und den capelan vier
schilling pfenning geltes werden und das überig sol
aber vallen an unser frouen buwe ze Friburg, und ver-
binde ouch harzuo alle min erben und nachomen, ob
ich nüt wer. Harüber ze eime urkünde so ist dirre
brief durch unser bete beidenhalp besigelt mit der
burger von Friburg gemeinem ingesigel. Hiebi waren
dis gezüg: Hanneman Turner, Johans zem Rappen der
schribur, burger ze Friburg, und ander erber lüt genuog.
Dis beschach und wart dirre brief gegeben ze Friburg
des jares do man zalt von gotz gebürt drüzehenhundert
jar und ehtüundfünfzig jar an sant Matheus abende eins
zweifboten.

Münsterarchiv.

169. 1358 November 20, Freiburg. — Anna Girs-
nestin verkauft an den Münsterkaplan Johannes
Hemerlin eine Gülte von 4 Pfund Pfenning an die
Johann und Konrad Hemerlin-Pfründe im Münster.

Allen den, die disen brief sehent oder hörent lesen,
künde ich Anne Girsnestin, du wilont Heinrich Girs-
nestes seligen eliefaü wirtinne was, ein burgerin ze Fri-
burg, das ich ze kofende han gegeben reht und redelich
eins rehten ewigen kofes für mich und für alle min
erben und nachomen zuo den ziten, do ich es wol ge-
tuon moht, dem erbern manne hern Johans Hemerlin
eime priester von Friburg du vier pfunt pfenning ge-
wonlicher Friburger münze geltes jergliches und rehtes
zins ze gebende ze den vier fronefastan, zuo jeglicher
fronefasten ein pfunt pfenning gewonlicher Friburger
münze geltes, die ich hatte ab den drin hüsern, ligent
ze Friburg in der statte an dem kilchof, der heisset eins
zuo dem Blauen Esel1, das ander zuo her Sambeson2,
lit an dem orte3 danebent, und das dritte hus lit da-
hinter ze nehst in dem gesselin, und gemeinlich ab
allem dem, so zuo den vorgenanten drien hüsern ge-
höret hindenan und vornan, undenan und obenan nach
der herschaft reht von Friburg vorus für lidig, eigen,
ane alle geverd, und han im ouch die brief ingeant-
würt, die ich über dasselbe gelte innehatte. Dis han
ich im gegeben umb sehs pfunt und siebenzig pfunt
pfenning ouch gewonlicher Friburger münze und bin ouch
ich derselben pfenning ganzlich von ime gewert und han
si in minen nutze und fromen bewendet und bekeret. Ich
und alle min erben und nachomen sont ouch sin und
aller siner nachomen des vorgeschriben jerglichen geltes
rehten wem sin ab den vorgenanten drien hüsern und
was darzuo höret nach der herschaft reht ze Friburg
vorus für lidig, eigen hinanthin iemer me gen allermeng-
lichem und an allen den stetten, wa si des bedörfent
als reht ist, ane geverd, und wenne sich du empfahent
hant endert, so git man zwen kappen ze erschatze.
Ich du vorgenante Anne Girsnestin han ouch den
egenanten hern Johans Hemerlin gesetzet und setze in
mit disem gegenwertigen brief des vorgeschriben jerg-
lichen geltes in nutzelich und rüweclich gewalt und

1 Jetzt Münsterplatz Nr. 20.
% Jetzt Münsterplatz Nr. 22.
3 Ort, ort d. h. Anfang, Ende, Ecke, Spitze.

gewer im und allen sinen nachomen eweclich ze habende
und ze niessende, ze besitzende und ze besetzende in
allem dem reht und geding als hie vorgeschriben stat,
ane alle geverd. Ich der obgenant Johans Hemerlin
ein priester vergihe offenlich an disem brief, das dis
vorgeschriben gelte hören sol an die pfruonde, die mich
het geheissen machen und ufrihten meister Cu°nrat He-
merlin selig min vater. Harüber ze eime urkünde so
ist dirre brief durch unser bet beidenthalp besigelt mit
der burger von Friburg gemeinem ingesigel. Hiebi
waren dis gezüg: Johans Stefan Snewelin, Hanneman
Turner, Abreht Kychonde, Johans zem Rappen der
schriber, burger ze Friburg und ander erber lüt genuog.
Dis beschach und wart dirre brief gegeben ze Friburg
in dem jar do man zalt von gottes geburt drüzehen-
hundert jar und ehtüundfünfzig jar an dem nehsten
cinstag vor sant Katherinen tag einer megde.
Münsterarchiv. — Vgl. oben Nr. 156.

170. 1358 November 20, Freiburg. — Vor dem
offenen Stadtgericht zu Freiburg verkauft Migge des
Betzzingers seligen tohter . . her Johansen Hemerlin
einem priester, caplan in unser frouen münster hie ze
Friburg, irn hof, der gelegen ist ze Hochdorf mit allem
dem, so darzuo gehöret, es sigen acker, matten, holz,
feit, wasser, wunne oder weide, wa und wie das alles
gelegen, genemet oder geschaffen ist und wie man es
alles genemen kan oder mag ane geverde, des sü ze
erbe komen were von Henni Haldungen seligen irm
öhin und das sü im den gegeben hette umb einund-
vierzig mark silbers lötiges und gebes Friburger brandes
und geweges . . mit der üblichen Währschaft. Da bat
im der vorgenante her Johans Hemerli an einer urteil
ze erfarende, ob man im des üt einen brief geben sölt,
besigelt mit der stet von Friburg gemeinem ingesigel,
der im ouch da mit urteil erteilt wart.

Münsterarchiv. — Mit Nr. 169 zu Nr. 156 gehörig.

171. 1358 November 23, Freiburg. — Vor dem
offenen Stadtgericht zu Freiburg verkauft Clewi Fal-
kener unde Henni Falkener gebruodere . . dem hern
Johans Hemerli, meister Cu°nrat Hemerlins seligen sun,
einem priester, die aht schilling pfenning geltz, so si
hatten ab dem huse, das da lit an Gumppostgassen ort
. . umb sibendehalp pfunt pfenning gewonlicher Friburger
münz . . unter der üblichen Währschaft. Und vergach
ouch da der vorgenant her Johans Hemmerli in geriht,
das dieselben aht schilling pfenning geltz gehören und
jergelich vallen söltent an die pfruond, die in der vor-
genante meister Cwnrat Hemmerli, sin vater selig, ge-
heissen hette machen, ane alle geverd.

Münsterarchiv. — Mit Nr. 169 und 170 zu Nr. 156 gehörig.

172. 1358 Dezember 7, Freiburg. — Vor dem
offenen Stadtgericht zu Freiburg verkauft Migge des
Betzzingers seligen tohter . . her Ru°dolf dem Fulhaber
einem priester, schafner der caplan gemeinlich in unser
frouen münster hie ze Friburg an der aller stat vier
mut erbers und guotes roggengeltes jergeliches und
rehtes zinses ze gebende zwischent den zwein meissen
unser frouen tagen der erren und der jüngeren, der
sü ze erbe komen were von Henni Haldungen seligen
irm öhin, die da gap der bruder der Pfleger von Nor-
 
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