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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 5.1909

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Schuster, Karl: Über Erwin Steinbachs Beziehungen zum Freiburger Münster
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https://doi.org/10.11588/diglit.2635#0055

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Schuster, Über Erwin von Steinbachs Beziehungen zum Freiburger Münster

im Geländer mit überaus grossen, an einander ge- von Denzlingen bei Freiburg. Die Erwininschrift
henkten alt fränkischen Versalbuchstaben das Ave mit dem Ecce ancilla domini etc. gehörte zum Haupt-
Maria. Über dem Geländer das Credo in Deum etc. gesims unter dem Geländer, das Credo war in der
Und under demselben folgende Schrift: Deckplatte der Balustrade angebracht. Ein Aufbau

M . CCC . XVI. jEDIFICAVIT HOC
OPVS MAGISTER ERWIN.
,Ecce ancilla Domini. Fiat mihi secundum verbum
tuum. Amen."'
Die Ka-

pelle wurde
1682 abge-
brochen,
doch blieb
die oben er-
wähnte In-
schrift er-
halten, eben-
so zwei da-
zu gehörige
Bruchstücke

mit den

Buchstaben

M-V und

RBVM-TV.

Weiteren

Aufschluss

geben alte

Kupfer-
stiche, von
denen die
Innenansicht
des Mün-
sters von
Isaak Brunn

aus dem
Jahre 1630
die wichtig-
ste ist. Nach
diesen Ab-
bildungen
bestand die
Kapelle aus
einer im
Grundriss
rechteckigen
Halle mit
Spitzbogen
auf Pfeilern.
Sie war an

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7. Ehemaliger Lettner im Straßburger Münster. Vorderansicht, südliche Ecke.

Wiederherstellungsversuch von Münsterbaumeister J. Knauth. (Die Denkmalspflege. 4. Jahrg. Berlin 1902 S. 103.)

über dieser
scheint ein

hölzernes
Gitter ge-
wesen zu
sein, ähn-
lich dem,das
nach der
Abbildung
Geißingers '

auf dem
Lettner des
Freiburger
Münsters
sich befand.
In der
St. Johan-
neskapelle
des Straß-
burgerMün-
sters auf der

Nordseite
neben dem
Chor befin-
det sich in
einerNische
das Grabmal
des Bischofs
Konrad von
Lichtenberg,
der 1299 bei

Lehen in
einem Ge-
fecht gegen
die Freibur-
ger Bürger-
schaft fiel.
Die Ur-
heberschaft
dieses Grab-
mals ist
nicht be-
kannt, doch

darf man
sie wohl Er-

den ersten nördlichen Pfeiler des Mittelschiffs an- win zuschreiben, da die Entstehung des Werkes in

gebaut und ihre Plattform mit dem benachbarten die Zeit seiner Tätigkeit fällt und die Formen mit

Lettner durch eine Brücke verbunden. Man darf denen der Westfront sehr übereinstimmen. Am

annehmen, dass die Buchstaben des Ave Maria das--------------

Maßwerk bildeten, wie etwa am Turm der Kirche ■ Freiburger Münsterblätter l (1905), S. 56.
 
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