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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Editor]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 5.1909

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Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters, [6]
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https://doi.org/10.11588/diglit.2635#0083

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76

Albert, Urkunden und Regesten zur

und nach dem der, der des Waldeners pfruonde het,
zuo sant Katherinen alter,

und nach dem [der], der Johannes Geburen pfruonde
het, zuo des heiligen crüzes alter,

und nach dem der, der von Seppenhoven pfruonde
het, in sant Nicolaus chörli,

und nach dem der, der Jos Havenlers pfruonde het,
ze sant Margreten alter,

und nach dem der, der Clein Tegenlins zer Schüren
pfruonde het, zuo des heiligen crüzes alter,

und darnach der, der LoHtschbachs pfruonde het, in
sant Niclaus chörli,

und also das dieselben caplan ir messe sprechen
und voilebringen von des ersten zeichen, unz das man
fronmesse zesamen lütet.

Item nach dem zesamenlüten der fronmesse, die
man ouch mit noten ze fronalter singet, sol sin messe
haben der caplan, der des von Hagnow pfruonde het, zuo
sant Martins alter,

und nach dem, der Johannes Gressers pfruonde het,
zuo sant Annen alter,

und darnach der, der her Nicolaus Siglins pfruonde
het, zuo sant Katherinen alter,

und nach dem der, der der Molerin pfruonde het,
zuo der einlif tusent megede alter,

und darnach der, der der Mueltlerin pfruonde het,
zuo sant Oswaltz alter,

und nach dem der, der Heinrich Wu'rmlingers
pfruonde het, zuo unsers herren fronlichamen alter,

und darnach zuo sant Stephans alter, der des Maltrers
pfruonde het,

und darnach der, der Lippins pfruonde het, zuo sant
Martins alter,

und darnach zuo sant Margreten alter, der der
Hallerin pfruonde het,

und nach dem der caplan, der des rates pfruonde
het, zuo sant Thomans alter von her Thomans wegen von
Endingen,

und söllent die selben caplan also ir messe mit
andahte erfüllen und voilebringen unz ze ende der fron-
messe.

Wan ouch hievor in der vorgenanten kilchen an
sunnentagen, virtagen und werchtagen die lütpriester
metti mit noten singen und in sant Nicolaus capellen
in der Nu'wenburg die erst messe, die man nemet die
tagmesse, gelesen wart uf die stunde, als man tagmesse
in der vorgenanten kilchen liset, und die hinderest
und jüngste messe derselben capellen ouch an virtagen
und Werktagen mit der metti und vesper der sunnen-
tagen und virtagen man ouch mit noten gewonlich be-
sang, die selb gewonheit loblich und mit vil gunstes ze
vollefürende nit ane laster und schände ze ungewonheit
braht si, als man sprichet, so hant wir geordenet, das in
der vorgenanten kilchen und capellen dieselben güt-
liche dienste ernstlich und endelich nach der ersten
gewonheit begangen werden, und wellen und gebieten
den personen, die wir zuo disen vor- und nachgescho-
benen dingen gesetzet hant, in krafte der heiligen ge-
horsame und bi der pene unsers ungunstes und unserre
räche, das sü hinanthin die Verbrecher derselben ge-
wonheit, so und wie dik es notdurftig ist, uns ver-
künden, durch das wir sü zwingen ze behaltende die
vorgenante gewonheit mit semlichen penen, daz ander

Geschichte des Freiburger Münsters

bizeichen1 damit nemen. Durch das aber dise gesetzede
und ordenunge dester vestlicher behalten werde, so
hant wir die erbern manne Johans Wagener, Heinrich
Bergmeister und Ru°dolf Fulhabern, capelan in der
vorgenanten kilchen ze dienern und usrihtern derselben
gesetzede und ordenunge gesetzet mit disem gegenwertigen
briefe und gebent und lihent inen mit disem briefe
mähte und gewalt an unser stat, die vorgenanten artikel
uszerihtende und ze gebietende uszerihtende und ouch
nach dem, als es sich an der zit und an den per-
sonen derselben kilchen heischet, mit behaltung der
stüke in disen vorgenanten dingen ze ordenende, die
stunde und personen in disen messen ze wandelende,
doch mit rate des kilcherren, des bumeisters dersel-
ben kilchen und des burgermeisters von Friburg oder
des merren teiles under inen, so und wenne es inen
oder dem merren teil under inen umb heile der seien,
gemache des volkes und umb gemeinen nutz guot dunket,
und darzuo so wellent wir ouch die vorgenanten capelan
zuo den vorgeschribenen dingen durch die obgenante
pene und andern sweren penen, die wir stete und dangber
haben, mit geistlicher hertikeit und grimheit pinigen, so
wenne und wie dik es notdürftig ist.

Were ouch, das die vorgenanten drie dise vorgenanten
dinge uszerihtende nit möhtent alle zegegeni sin, so ist
unser meinunge, das si doch ir zwene oder ir einer usrihte.

Wenne ouch deheiner derselben drier von siner
pfruonde gat oder stirbet, so söllent die zwene, die
denne sint, mit des kilcherren und der vorgenanten
meistere rate oder des merren teiles under inen inwendig
aht tagen einen dritten usser den vorgenanten capelan
an des abgangenen stat welen und erkiesen.

Unsere meinunge ist ouch nit, das wir mit de-
heinem der vorgenanten dinge schaden oder irren wellen
den ablosen, ordenung oder deheiner lihunge in der vor-
genanten kilchen, [die] von uns oder von unsern vor-
varn vormales beschehen und verluhen sint, oder sust
deheiner loblichen gewonheit, die wider dise vorgenanten
dinge ist, sunder wir wellen dieselben dinge alle und
ir jegliches besunder in irre kraft bliben und kreftig
werden, mit zuotuon und merunge dirre gegenwertigen
dinge unser und unsrer kilchen rehte in allen dingen
allewegen behalten und behalten uns ouch mähte, die
vorgenanten dinge ze corrigierende, ze bessernde, ze
wandolende und ze lüterende, so, ob, wo und wenne uns
das guot dunket. Geben in unsrer burg Gotlu'ben in
unserm bischtuom des jares da man zalt von gots ge-
burt tusent drühundert sehzig und vier jar an sant Jo-
hans baptisten abende indictione der andern.

Stadtarchiv. — Vgl. Regesten z. Gesch. d. Bischöfe von
Konstanz 2, 343 Nr. 5855-'.

194. 1365 Januar 21. — Stiftung der Konrad Statz-
Pfründe auf dem St. Katharinen-Altar im Münster.

1 Bizichen d. i. Beispiel.

8 Hiezu scheint eine nicht mehr vorfindliche Urkunde des
Erzbischöflichen Archivs Freiburg vom Jahre 1364 zu gehören,
wodurch — nach dem unverbürgten Wortlaut — Bischof Hein-
rich III. von Konstanz den Dekan des Kapitels Freiburg, Jo-
hannes (Landolt) von Tonsul, ermächtigt, gegen ungehorsame
Kapläne seines Sprengeis gegebenenfalls mit Verhängung des
Bannes einzuschreiten. Vgl. Freiburger Katholisches Kirchen-
blatt 1889 S. 115; Regesten z. Gesch. d. Bischöfe von Konstanz
2, 341 Nr. 5838.
 
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