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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 6.1910

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Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters, [7]
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https://doi.org/10.11588/diglit.2638#0046

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Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters

werde jeglichem als vil in die wise und nach der masse
als Vorbescheiden ist. Und also han ich dise pfruonde
und dise vorgenanten dinge alle geordenet, gestiftet und
gemachet ze lobe und ze eren dem almehtigen gotte in
der vorgenanten siner wirdigen gebe[re]rin, siner seligen
zweifboten und marterer ere, miner und miner vordem und
allen gloubigen seien ze tröste und ze heile; derselben
seien ein jeglicher priester, der denne dise pfruonde
het und nüsset, ze gotte flislich, andehtiglich und de-
muotiglich sol gedenken. Herüber zuo einem offen,
waren und steten Urkunde aller dirre vorgeschribenen
dinge so han ich Johans Mathys der decan und kilc-
herre vorgenant min eigen ingesigel gehenket an disen
brief. Ouch han ich gebeten die fromen wisen den
burgermeister und den rate der vorgenanten stette ze
Friburg, vor den in irem rate ich dise vorgeschribenen
dinge alle geordenet und getan han, das sü der vor-
genanten stette gemein ingesigel zuo einem Urkunde ge-
henket hant an disen brief.

Und wir der burgermeister und der rat ze Friburg
vorgenant hant durch bette des vorgenanten her Johans
Mathys des decans unsers burgers derselben unserre
stette gemein ingesigel zuo einem urkünde gehenket an
disen brief. Dis beschach und wart dirre brief gegeben
ze Friburg vor offem rate in der ratstuben an dem nehsten
mentag nach sant Peters tag ze angandem ougsten dez
jares da man zalte von gottes geburt tusend drühundert
ahtzig und zwei jare.

Münsterarchiv. — Vgl. Freiburger Diäzesanarchiv 22, 263 f.

265. 1382 September 25. — Cuonrat Rohart ordnet,
besetzt und macht durch siner sele heile willen und
durch der seien heil willen, für die er schuldig ist ze
bittende und durch aller gelöbigen seien heiles willen
vier pfunt pfennig ewiges geltes und söllent ouch die-
selben vier pfunt pfennig gan und Valien ab sinem hus
ze Friburg dem man sprichet ze Loewenberg, ist lidig,
eigen nach der herschaft reht von Oesterrich. Und wer
ouch dasselbe hus erbet von ime, der sol slehteklich
dieselben vier pfunt ewiges geltes gen und rihten von
dem egenanten hus. „Were aber, daz min erben daz hus
nüt erben wölten, so sol einer, der dennezemal unser
frouwen pfleger ist, sich desselben huses underziehen
und underwinden und sol es lihen umb einen jerglichen
zins. Were aber, daz min erben daz hus erben wölten
nach den vier pfunden ewiges geltes, so söllent dieselben
min erben dieselben vier pfunt pfennig ewiges geltes
allü jar Zinsen und geben unser frouwen pfleger, weler
dennezemal pfleger ist nuzemal oder hienach. Und sol
derselbe unser frouwen pfleger allü jor dieselben vier
pfunt pfennig zins teilen und geben: zwei pfunt pfennig
armen lüten, den allerermsten, die er vinden kan . . .
Er sol ouch geben drizehen schilling allü jar den ca-
pelan ze unser frouwen miinster, und sol man dieselben
drizehen schilling schlagen und geben zuo dem jargezit,
daz min vater und min muoter gemachet hant1; und sol
man uns alle drü verkünden und unsere jargezit began
uf sant Grégorien tag, als si es vormales geordenet und
gemachet hatten. Man sol ouch die gloggen lüten uns
allen drigen, so man das jarzit begat, und sollen die
capelan dem sigristen, der die gloggen lütet, und ouch
der frouwen, die do pfliget der greber, also vil geben

1 Vgl. oben Nr. 224.

von den drizehen schilling pfennig als in gewanlich
werden sol. Und sol derselbe unser frouwen pfleger
nemen und haben allü jor die Überingen siben schilling
pfennig von den vier pfunden pfenniggeltes, umb das
daz er die vier pfunt geltes samene und teile allü jar
bi siner trüwe und als liep im sin sele si als da vor-
geschriben stat. Und ist ouch min des vorgenanten
Cuonrat Rohartz meinung: were, das dem vorgenanten
unser frouwen pfleger daz hus wurde ze lihende, daz min
erben es nüt erben wölten oder nüt Zinsen wölten allü
jar dieselben vier pfunt ewiges geltes, so sol derselbe
unser frouwen pfleger daz hus ze Lo'wenberg selber
lihen und was es me zins gulte den vier pfunt ewiges
geltes, das überig sol er ouch teilen under arm lüt ge-
meinlich. Und ist ouch min des egenanten Cuunrat Ro-
hartz meinung: were, daz min erben das hus ze LoHwen-
berg behaben und erben wölten und si die vorgeschri-
benen vier pfunt ewiges geltes nüt davon geben und
zinsen wölten und si das vorgenant hus lidig wölten
haben, wo si denne vier pfunt ewiges geltes koufent
ab einem anderen hus und das dieselben vier pfunt
ewiges geltes als gewisse aider gewisser sient die vor-
genanten vier pfunt ewiges geltes sönt ouch als gewisse
und sicher sin, daz denselben unser frouwen pflegere
wol mit benüge und in sicher und gewisse genuog
dünge: wen das beschiht, so sol und mag man denne
minen erben daz hus ze LoHwenberg lidig lassen, wan
si es von einem anderen huse besezzet und geordenet
hetten." Diese Anordnung besiegeln mit dem Aus-
steller auf dessen Bitte „die erberen priester her Ni-
colaus Sichler und her Gu°theinrichen, beide capelan
in unser frouwen münster".
Münsterarchiv.

266. 1483 Januar 30, Klingnau. — Bischof Hein-
rich III. von Konstanz bestätigt auf Bitten des Bürgers
Nikolaus Mathis und des Rats von Freiburg die von
dem verstorbenen Pfarrer und Dekan zu Waldkirch
Johannes Mathis im Münster gestiftete Altarpfründe,
genehmigt deren Verleihung an des Stifters Neffen
Matthias Mathis, Sohn des Nicolaus Mathis, und be-
auftragt den Dekan von Freiburg, die Pfründe bis
zum Empfang der Weihen durch Mathias Matthis
nach des Stifters Willen durch einen geeigneten
Priester versehen zu lassen.

Münsterarchiv. — Vgl. Nr. 264.

267. 1383 Juni 22, Freiburg. — Heinrich Zoller der
gerwer verkauft vor dem Schultheißengericht der
Stadt an Nicolaus von Espach einen priester, capelan
in unser frouen münster ze Friburg an der vier miinster-
herren und an der capelan stat gemeinlich ze unser
frouen münster ze Friburg, dero wissenthafter schaffener
er ist, die zehen schilling pfenninggeltz gewonlicher
Friburger münz rehtes jerglichs zins ze gebende halbe
ze sant Johans tag ze süngihten und halbe ze winahten,
die er hat ab des Riesterers hus, lit in der Owe uf dem
graben ob der von Tenibach hof, denselben vier münster-
herren und den capelanen gemeinlich und allen iren
nachkomenden ze habende und ze niessende in allen
den rehten als der kofebrief stat, der darüber gegeben
 
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