Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 6.1910

DOI Artikel:
Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters, [8]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.2638#0089

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
• - Vi.^r.'^v ."

82

Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters

Friedhof beim Münster von einem Gut zu Wettel-
brunn.

Dis sint die kornzins, die do hörent an die phruonde
in sant Andres cappel. Dis guot liget ze Wettelbrunnen,
davon man git 10 mut weisen und 10 mut gersten und
20 mut roggen.

Item Aebi Meiger het ein trietteil dis guotes, davon
git er 13 Vs mut, des ist 1 sester und 3 mut wesen
und 1 sester und 3 mut gersten und 7 mut roggen: in
der Owe 3 juchart, item uf der Egge uf Vilczzenrein
2 jucharten, item 1 zweitel an Heittersheimer weg an
Ku°mans acker, item 2 juchart in dem Grunde, item
1 zweiteil vor Oberen Matten, item 1 zweiteil an der
Bancz, item 1 '/2 juchart zuo den Garten, item 1 juchart
matten an Oberen Matten, item 1 zweitel nebent der
von Sant Ru°preht acker obenan im Grunde, item 1 zwei-
teil, heiset die Gebund, under der von Tennibach hof,
git 2 sester. Dazu nachträglich: Der Riffe git.

Item Heini Heller het 1 trietteil dis guotes, davon
git er 13'/2 mut, des ist 1 sester und 3 mut weissen
und 1 sester und 3 mut gersten und 7 mut roggen: in
der Ouwe 3 jucharten, stösset an Bruennelisgraben, item
zwüzent dem Altwigen 11/2 juchart nebent den von
Tenibach acker, item 1 zweiteil an Hossenhegeli nebent
den von Sant Blaesi acker, item 1 trietteil in dem Bi-
fanck, stosset an die Garten in dem Grunde, item 2 ju-
charten, stosset uf der Sant Ruepreht acker, item 1 zwei-
tel ze 5 Schillingen und ist anwandel, item 1 trietteil
ze 5 Schillingen und ist ein wandel, item 1 juchart, lit
obenan in der Egreten, item 1 stickeli in der Bechelun
under dem Rein, item 1 stickeli von der Heilerinen-
gassen und ist ein anwandel, item 2 jucharten, ligent
uf der Egge und ziehent uf des abtes guotes von Sant
Ruepreht; item 1 klein gärteli vor der von Tennibach
hof ober dem weg, git 2 sester.
Münsterarchiv.

339. Vor 1400. — Zeugenaussagen über das Ver-
leihungsrecht der Altarpfründe in der St. Andreas-
Kapelle auf dem Friedhof beim Münster.

Ich her Cuonrat der Opphinger ein priester, burger
ze Friburg, sprich, das ich han gehöret von Bürgin
Meinwart minem gevattern dem roten, do ich in fraget,
wer die capellen zuo sant Andres bi dem mänster lihen
sölt, do entwürt er und sprach, es geing in nüt an, si
sölt lihen von reht sin bruoder Bürgi der elter. Dis
wil ich behaben noch reht, wo man wil als ich sol.

Ich her Johans Bitterolf ein priester, burger ze
Friburg, sprich also von der pfronde in der capellen,
do der von Ebringen, der die pfronde hat, infuore zuo
den Oberriettern, do ward im erloubet die pfronde ein
jar ze habende. Dozwischent sprach der von Wiseneg,
er sölte lihen. Da klagte min öhen Bürgi Meinwart der
elter dicke, man weit im gewalt und unreht tuon, do
es do kam an das zil, das man lihen solt, do fuor min
öhein Bürgi Meinwart und Johans sin sun gen Wiseneg
und do entweich der von Wiseneg minem öhen, wan er
nüt rehtes ze lihen hat und lies si in lihen. Do lehe
er si sinem sun Johansen, und das ist bi sehsundzweinzig
jaren, das si min öhen Bürgi Meinwart der elter lehe
sinem sun, das weis ich wol.

Ich her Heinrich der Bergmeister ein priester,
burger ze Friburg, sprich bi miner warheit, das ich nie-

mer anders hört noch han gehört alle min tag, den das die
cappel zuo sant Andres bi dem münster von reht lihen
solt Bürgi Meinwart der elter, hern Burkars Meinwartes
seligen des ritters eltester sun, und darnach je der
eltest. Das wil ich behaben, wo man wil, als ich sol
nach reht.

Ich Johans Buggenru'ti sprich bi miner warheit,
das ich dobi was und hört, das her Burkart Meinwart
der ritter sprach mit sinem munde, das die cappel zuo
sant Andres von sinem vater gemachet wer durch siner
vorderun sele willen, also ouch das si der eltest Mein-
wart lihen sol eweklich iemer me. Hieumb wil ich tuon,
was ich sol durch reht.

Ich Zornhug sprich bi miner warheit, das ich das
weis, das die cappel zuo sant Andres bi dem münster
von reht lihen sol der eltest under den Meinwarten,
mines öhens seligen sünen, Bürgi Meinwartes des eitern,
wan es von alter her dan also komen ist. Das weis ich
und wil es behaben noch reht als ich sol, wo man wil.

Wir Burkart Meinwart und Ruodolf gebruoder
sprechent, das die capei zuo sant Andres lihen sol der
eltest under uns und das han wir gehöret von allen
ünsern vordem und unze nu an disen hütigen tag also
harkomen ist, und hat si ouch noch unser bruoder, dem
si unser vater lehe, wo der ist und dunket uns und
wissen nüt, das jeman besser reht dozuo habe den wir
und darumb wellen wir ouch tuon, was wir süllen
durch reht.

Wir Burkart Meinwart und Ruodolf gebruoder
sprechent, das uns der brief, den ünsern vettern hant
von der teilung wegen, die unser vater tet mit sinem
vater nüt irren noch schaden sol mit keim reht an der
kapellen ze lihende, wan die capei vor also gemachet
was, das si je der eltest Meinwart lihen solt und si ouch
sithar bi sehsundzweinzig jaren gelihen hat unser vater
unversprochen. Und das redet ouch her Cuonrat der
Opphinger, das er hört von ünserm vettern seligen,
Bürgi Meinwarten dem roten, das er sprach die capei
wer gevallen ze lihende von reht an sinen bruoder
Bürgin, wan er wer der elter.

Und ich Burkart der eltest sunderlingen sprich,
das ich hört von minem vettern seligen, Bürgi Mein-
warten dem roten, das er sprach, das er kein reht het
an der capellen ze lihende, es gang nieman an den sines
bruoder kint, die haben gottes reht dazuo und nieman
anders. Dis hab ich von im gehört und darumb wil ich
min reht tuon, als ich billich sol, wo man wil.

Wir die vorgenanten Burkart Meinwart und Ruodolf
sprechent, das unser vater nu zenehste als der eltest
Meinwart, der allein reht hat die capellen ze lihende,
lehe si ünserm bruoder und wart er do von der presen-
tation, das ist, das er wart geentwürt dem bischof von
ünsers vaters lihen und do bestetegot von dem bischof
ze Kostencze und epistoler gewihet und das ziehen wir
an die brief, die der schidman selbe hat gehört lesen,
die unser base mit gewalt uns vorhat, die wir ir in
guoten trüwen früntlich enpholhen und ir ze gehalten
gaben als si ouch vor biderben lüten selbe verjehen het
und darumb hat nieman reht ze lihende den der eltest
under uns als ouch unser kuntsami alle gemein seit
und das reht und alle die, die da vor genemet und ge-
scriben sint uns ouch helfen wellent erzügen, si sien
burger oder gest, und es ouch der schidman von ir jeg-
liches munde selbe gehöret het.

è
 
Annotationen