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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 9.1913

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Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters, [12]
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https://doi.org/10.11588/diglit.2637#0066

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Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters

gewarsami urpflichts usser unsern handen recht und red-
licn ufgeben ufgesagt und hingeben, verwidmen, ver-
gaben und geben ouch urpflichts recht und redlich,
lideklich, eigentlich, genzlich und gar mit aller gewar-
sami in alle die wege, wise, form und Sicherheit, wie
denn das alles von recht oder gewonheit geistlicher und
weltlicher gerichten und rechten und besunder dirre
lande allerbast sin hantvesti, kraft und macht haben mag,
usser unser beider und aller unser erben und nach-
komenden handen und gewalt jetzunt in kraft dis briefs
dis hienach geschriben unser eigentlich unversert und
unverkümbert gut, so mich den obgenanten Heinrich
Grescher enteils von minen vordem in erbswise und
uns beide zefh andern teil nachmaln in losung und
koufswise ankörnen ist, alles nach wisung der briefen
darüber zoigende, nemlich die badstuben und gesesse
mit garten und wigern, wasser, Aussen und runsen und
allen andern begriffen, witen, rechten und zugehorden,
so zu Friburg vor Swobthor zur linken sit der steinen
brück uf dem gerwer runse gelegen und von alter her dan
Klingelhuts badstube genant ist, stost hindan an unser
obgenanten zweier Stifter ander hüsli und gertli und
unden ushin für der statt mur biz uf die strasse, so
bizhar, so man si verlihen hett, jerlichs zwenzig und
drithalb rinscher guldin nutzes geton hett und noch
hutbitage sovil jerliches zinses tete, wa man die ver-
lihe, also das nu hinnanthin ein jeder der egemelten
pfründe caplan gegenwertig und künftig in namen der
pfründe dieselbe badstuben, gesesse, garten und wiger
nutzen und niessen, sunder und sampt verlihen alle
zinse und nütze davon vallende ufheben, innemen, sonder
die nach irer und der pfründe nutz und frommen be-
setzen und entsetzen sollent und mogent, ungehindert
unser beider aller unser erben und nachkomen und
aller menglichs von unserntwegen. Doch also, so dick
dieselbe badstuben oder was daran verlihen würde, das
das zu allen ziten gescheche mit der lehenherren, so
je zu ziten weren, wissen und willen und damit besteh
und versehen, das solich badstube und vorgeschriben
gut mit aller zugehorde in guten buwen und eren ge-
halten und vor abgang verhüt werde, dadurch solich
jerlich nutzung der gemelten pfründe ewiklichen ver[b]libe
und nicht entzogen werde; da entgegen ein jeder der-
selben pfründe caplan jetzig und künftig zu ewigen
ziten derselben pfründe bests und wegsts in allen iren
Sachen fürkeren und die in eigener parson besitzen,
besingen, belesen und versehen sol zu allen den ziten
und tagen erbern andechtigen gotzdienst halten, wie des
die loblich kirch und gemein priesterschaft zu Friburg
mit Statuten durch den hochwurdigen bischoflichen ge-
walt bestetigt und in guter gewonheit harkomen ist,
und dazwüschent, als dick er geschickt und us andacht
siner gewißni des gezogen und ermant würt, getrüw-
lich, andechteklich und ungevorlich. Derselben unser
obgemelten pfründe lehenschaft wir anvangs und hin-
für, so oft die ledig würt, uns obgenanten Stiftern uns
selbs unser beider lebtagen unverscheidenlich vor-
behalten und noch unser beider tode und abgang die-
selben lehenschaft^in kraft dis briefs setzen und ver-
widmen uf ir drige unser lieben frouwen buwes zu
Friburg pflegere, so je zu ziten sint; also, so oft und
dicke die nach unser beider tod ledig und vacieren
würt, das si denn alle drie allwend noch abgang eins
caplans in des nechsten monats frist solich pfründe an

unserer der obgenanten Stifter statt allein in kraft des
rechten, das da geheissen würt leiesch ius patronatus,
uf je ein erbern geschickten pfefflichen ersamen priester
verlihen und bischoflichem gewalt presentieren und für-
schicken sollent, des wir hiemit ir aller drier seien und
gewißni beladen, doch wissentlich vorbehalten, zu welher
zit also ein caplan der gemelten pfründe abgangen und
die gemelt pfründe vacieren were, denn einiche priester
parson unsere der vorgenanten stiftere eines geslehtes,
so darzu dogenlich, geschickt und dirre pfründe noch
inhalt diser gegenwürtigen fundacion empfenglich und
deren begerende were, das man denn soliche priester-
parson, so also unser stiftere eins geslechtes weren,
vor allen andern parsonen diser pfründe zulassen, für-
schiben, lihen und damit on alle geverde versehen sol.
Es sol ouch ein jeder caplan, dem also durch uns ob-
genanten stiftere oder nach unserm tode durch die ge-
melten unsere frouwen buwes pflegere gelihen, zuvor
und ee er presentiert würt, sich dagegen verloben, ver-
schriben und verbinden, dieselbig pfründe in eigener
parson parsonlich zu besitzen, zu verdienen, zu besingen
und dise fundacion und alles, das ander caplan der
kirchen zu Friburg mit guter gewonheit halten sollent,
zu halten und zu erstatten, mit der gedinge, wa er das
nit tete, so solt, als oft das geschech, zu stunt der ge-
tat die obgemelte pfründe ledig sin, recht und redlich
vacieren und durch die lihere uf ein ander priester mit
dem underscheide, wie vorstat, aber gelihen werden,
one alle Widerrede, uszuge, argeliste, funde und geverde
aller menglichs. Wir die obgenanten stiftere bekennen
ouch, das wir guts willens und in meinung sint, die zit
unsers lebens dise unser von nüwen dingen ufgerichte
priester pfründe nicht ze mindren, sonder nach unserm
vermügen, und noch dem und wir von got dem almech-
tigen gnode und andacht darzu gewinnen, ze besseren
und ze meren, umb willen, das hinanthin ein jeder
caplan derselben pfründe dester bas erwarten und got
dem almechtigen dienen möge. Harumb so ist unser
beider wille und meinung, ob wir hinanthin ichzit fürer
an die gemelten pfründe geben, verordneten, vergabten
oder machten, das sich des, was und wie vil des were,
ein jeder priester der gemelten pfründe in aller der
masse wie die vorgeschriben badstube halten und niessen
solte, on unser beider und unser jedes erben und aller
menglichs von unserntwegen sümnisse, intrag, Widerrede
und geverde. Uf das wir obgenanten stiftere dise ob-
gemelt pfründe zu disem nüwen anvang gelihen und
verlihen haben, lihen ouch die wissentlich dem erbern
priester hern Paulus von Sultz zu Friburg, den wir
ouch uch hochwürdigen fürsten und herren hern Hein-
richen bischofen zu Costentz etc. unserm gnedigen
herren oder uwer gnaden in geistlichen Sachen vicarien
in kraft dis briefs fürschicken und presentieren mit flis
demüteklich bittende, in daruf ouch damit alle obge-
schriben dinge zu bestetigen, zu verwilligen, zu con-
firmieren und in volkomener kraft und ewigen b[e]stant
die mit bischoflichem gewalt zubringen und alles des
hierinne gepruchen und ze gehugden, so von billich
und gewonheit beschehen sol, ane geverde. Und des
alles zu einem steten woren ewigen urkünde und lang-
würiger gedechtnisse so haben wir Heinrich Grescher
und Adelheit Lindouwerin die stiftere obgenant geprechen
halb eigener insigele mit ernst und flissig gepeten die
erwürdigen herren hern Cunrat Zehendern dechan der
 
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