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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 12.1916

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Schuster, Karl: Die Beichtstühle im Münster
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https://doi.org/10.11588/diglit.2548#0041

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in der südlichen Kaiser-

Abbild. 1. Sprechgitter von den Beichtstühlen

der Sother-, der nördlichen Kaiser- und der Böeklinkapelle

Die Beichtstühle im Münster.

Von

Kunstmaler Karl Schuster.

,on den Beichtstühlen im Münsier ist aus
der Zeit vor dem Dreißigjährigen Kriege
keiner mehr erhalten. Die beiden älte-
sten befinden sich in der Lichtenfels-
und Schnewlinkapelle, sind von gleicher
Form und stammen, nach den Ornamenten zu urteilen,
aus dem Ende des 17. Jahrhunderts. Ganz ähnliche
Verzierungen finden sich an einem eichenen Schrank
im Chorumgang mit der Jahreszahl 1672 gegenüber
der Sakristei (Abbild. 8). Die beiden Beichtstühle sind
aus Eichenholz, der Fries ist mit Laubsägeornamenten
verziert, die Streifen neben den Säulen und das Pro-
fil unter dem Karnies des Hauptgesimses sind guil-
lochiert. Ursprünglich war nur je eine Seitenwand,
an dem einen Stücke links, am anderen rechts künst-

lerisch ausgebildet. An dem Exemplar der Schnew-
linkapelle, das besser erhalten und in der Abbild. 2
dargestellt ist, befindet sich die alte Seitenwand an
der wenig sichtbaren Seite gegen das Fenster (Abbild. 3),
die andere, gegen den Chorumgang gerichtete, ist
aus Eichenholz und zeigt ähnliche Formen wie das
Gestühl im Langhaus, das in den Jahren 1770 bis
1784 verfertigt wurde. In der Lichtenfelskapelle be-
steht die Seitenwand gegen das Fenster aus rohem
Tannenholz. Die beiden Stühle hatten also früher
jedenfalls einen andern Standort und wurden, wie
die vier folgenden, möglicherweise aus einer anderen
Kirche wohl erst an der jetzigen Stelle angebracht,
als die spätere Seitenwand hergestellt wurde. An
der tannenen Wand des Beichtstuhls in der Lichten-
 
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