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Amphora Taf. 8

TAFEL Si

AMPHORA DES EUTHYMIDES

MÜNCHEN

Wir bringen hier die schon im Texte zu Taf. 14 (Bd. I, S. 64) erwähnte
Amphora des Euthymides,1) auf welcher dieser Maler für die Mitte des Haupt-
bildes dieselbe Figur verwendet wie Tür die Amphora Taf. 14.

Es ist hier nur die Stellung der beiden Beine vertauscht. Der Jüngling,
der sich den Panzer anlegt, ruht hier auf dem rechten Fusse, der in Verkürzung
von vorne dargestellt ist, während der linke im Profil erscheint. Er entbehrt hier
der Beinschienen. Im übrigen sind die Abweichungen der beiden Figuren ganz
unbedeutend. Am Kopfe beachte man das hübsche Backenbärtchen und die feine
Zeichnung der Lippen. Der Augenstern ist auf diesem Bilde nur mit einem Punkte,
nicht mit dem sorgfältigen kleinen Kreis wiedergegeben. Der Jüngling, der auf
Taf. 14 den hochklingenden Namen Hektor führt, heisst hier nur allgemein in An-
spielung, auf die Panzerung Thorykion (©opuxiov). Statt von Priamos und Hekabe
ist er nur von zwei Bogenschützen umgeben, die das skythische Kostüm tragen;
der rechts heisst Euthybolos (Ei&ußoX*«;), ein das richtige Treffen des Schützen
andeutender Name; die Buchstaben neben dem anderen links geben keinen Sinn.
Der Schütze rechts trägt ausser dem Bogen auch die skythische Streitaxt; der andere
halt den Schild des jugendlichen Hopliten Thorykion bereit; das Wappen auf dem
Schilde ist ein rennender Silen. Die skythische Tracht und Ausrüstung der Figuren
hat mit ihrer Nationalität nichts zu thun; es sind Genossen des jugendlichen Ho-
pliten, die mit ihm in den Kampf ziehen wollen; ihr Kostüm ist das ihrer Truppe.

Rechts neben Thorykion steht die Signatur des Malers (Eu&uuiosc; &}.C £ ...

<paev H.....o (Euftvjui&rm i\x '£rfpatyex 6 lloXiou). Das Bild ist im ganzen weniger

gelungen als das von Tafel 14; auch hat sich Euthymides hier weniger Mühe ge-
geben. Vor allem liegt es aber an der Komposition; denn die Schützen in ihren
anliegenden Kostümen können den Raum lange nicht so füllen wie die breiten
Gewandfiguren der anderen Vase. Den-Euthybolos suchte Euthymides offenbar
durch die Haltung recht breit zu machen; die Figur ist aber dadurch etwas plump
geworden.

') In München, Juhn Js'o. 374- Aus Vulci. Abg. Hoppln, Euthymides (1896), pl. 1. 2; p. =, D
 
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