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Die Gartenkunst — 9.1907

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Forsyth Johnson, J.: Die Grundzüge der Gartengestaltung, [1]: Hinweise, wie man die natürlichen Schönheiten von Gebüschen und Waldungen in Erscheinung treten lassen kann
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Wettbewerb "Stadtpark Schöneberg"
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https://doi.org/10.11588/diglit.22777#0053

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IX, 3

DIE GARTENKUNST

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Erlernung von Zeichnen und Malen das gleiche für den Preisausschreiben gestellten Bedingungen und lassen dann
Maler bedeutet. Zu zeichnen ist die Grundlage für sein die prämiierten Entwürfe folgen. Zu den einzelnen Entwürfen
Werk; das Malen ist die Pflanzung und Entwickelung wirk- geben die auszugsweise beigefügten Erläuterungsberichte,
liehen Pflanzenlebens auf dem Grund. soweit erforderlich, Aufschlüsse und Erklärungen. Die

Landschaftsgestaltung besteht darin, jedem Ding den Berichte ungekürzt zu bringen, ist uns des beschränkten
rechten Platz zu geben. Nichts ist wichtiger; finden wir Raumes wegen nicht möglich.

doch überall Leute, die, nachdem sie ihr Geld geopfert Das Programm für den Wettbewerb „Stadtpark Schöne

haben, zu spät wahrnehmen, daß sie falsche Stellen für berg" enthielt im wesentlichen folgende Bestimmungen:
die verschiedenen Objekte gewählt haben. In dem vom „schwarzen Graben" durchflossenen „Fenn-

Je nach dem Beob- , gelände" soll ein Stadt-

achtungsstandpunktsind / $m <, park im Charakter einer

Effekte besonderer oder ,n',!'.,»'!■' Ä *™?nt'fyfi'li< % natürlichen Landschaft

allgemeiner Art. Die ^l''PA^ß^^jM^ ^ angelegt werden. Größe-

folgenden Pläne, zeigen V •ii,j}p^^i^^^^ßdj^0 '///'( re regelmäßige Blumen-

nicht nur die besten j y0f ^W'^^^'^f l\ ll^/f^-'"/ beetanlaSen sind dabei

Effekte und Entwicke- J -W^ —--^^^MW^/ / % ' uf M ausgeschlossen. Das

lungsgrade imLand.son- / f/ Jqtmj^U-----l~~/fWäaW\ *(>' W gartnerisch auszugestal-

dern beweisen oft, daß / 'hl y ij (jrf $|8M // / tende Penngelände er-

kein anderer Punkt so /' )/ ^ »7 j&föW'M'^ streckt sich in einer

gut ist. und geben somit X^y^'^ X Wj$$'' n flachen Talmulde, die

die passenden Stellen <'$ \ y// V^^Vy sich in westlicher Rich-

für die verschiedenen W '«K* *J W^T^ tung zur Wilmersdorfer

Wünsche. , l^L n * ^ 4- Gemeindegrenze hin-

Johnson spricht '% m '3 V ^ c^. zieht. Es findet seine

dann enthusiastisch aus, ^ 77 Jkgi Fortsetzung auf Wilmers-

unsere viel schönere Na- fj dorfer | Gebiet bis zum

tur selbst sei also" das % _ :•, .} Wilmersdorfer See, wo

beste Gemälde. Betrach- V%'t^ ! der genannte schwarze

te, so etwa ruft er zuletzt : '?-7^^i) ■?/ , Graben entspringt. Die

aus, durch eine ent- ^'^^^^y - " ' «7 %, Gemeinde Wilmersdorf

sprechend große reine <?/ Jtok, & ■& hat Sich entschlossen>

Glasfläche eine gut ent- ^^^^Pfi/ Jf •*& ^^^) d'0 Parkanla&e' unter

wickelte natürliche Land- J J^^^^^ Einschränkung der Brei-

schaft, voll von bewegten % J^mM&^QlL. tenabmessungen, bis

und stillen Leben, ver- ______-"^^^^t^-'-^^^^^^^M^^''____ ZUm Wilmersdorfer See

gleiche damit das beste ^V^/ff y /a^'^WHi^^^- (einschl.) fortzusetzen,

Wandbild, und Natur i Mi / d^^^^^ (jfa, kS0 daß eine zusammen-

wird alle Gemälde über- /;/// I ^^^ßm^ hängende Parkanlage

treffen; wie natürliche {• • • «" " ■ ». *• * n • von rund 1800 m Länge

Schönheit die Schönheit ** 3' Entw^kelungshmen emer Szenene aus besamten Grenzen xn ^

rreie Aaturlicnkeit. , ,

des Inneren von Men- denen rund 630 m auf

sehen geschaffener Wohnungen übertrifft, so wird jeder Blick Schöneberg entfallen. Das Fenngelände hat zum Teil bis
in die Natur mit der ihr eigenen Schöne, bedeckt von einem auf Tiefen von 15 m moorigen Untergrund und eignet sich
unendlichen blauen Himmelsgewölbe, vergoldet vom Sonnen- nicht zur Bebauung. Nur der Nord- und Ostrand des
schein oder erhellt von den Sternen der Nacht den Eindruck Parkgeländes soll landhausmäßig bebaut werden,
übertreffen, den irgend eine Wohnstätte auf uns ausübt. In der übrigen Umgebung des Parks ist die Errichtung

Die sieben Gestaltungsgesetze sind folgende: von fünfgeschossigen Reihenhäusern zulässig.

1. Beobachtung, Hauptpunkte. — 2. Ausstrahlung. — Der mittlere Grundwasserstand (+ 32,50 m über

3. Umriß (Abstände und Maße). — 4. Profile. — 5. Szenerie, N. N.) ist maßgebend für den Wasserspiegel der in dem Stadt
Zentrum und Grenzen. — 6. Wege. — 7. Pflanzung (Himmels- park anzulegenden Teichanlagen.

ünie, mittlerer Abstand. Rasenbahnen). (Forts, folgt.) Bei dem Entwurf braucht auf die moorige Beschaffen-

heit des Untergrundes keine Rücksicht genommen zu
werden, ebensowenig auf die jetzige Oberflächengestaltung.
Durch Anschüttung schwerer Sand- und Lehmmassen soll
Wettbewerb „Stadtpark Schömberg". der schlammige Untergrund in der ganzen Talmulde seitlich

Bereits in unserem Februarhefte haben wir das herausgedrängt und mit der oben aufgebrachten Boden-
Prämiierungsergebnis dieses Wettbewerbes mitgeteilt. Wir schicht zu einem guten Pflanzboden gemischt werden,
bringen im folgenden eine kurze Übersicht über die in dem Eine größere Bodenaufschüttung ist bereits vorhanden um!
 
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