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Die Gartenkunst — 12.1910

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Kayser, Hans: Erinnerungen an die Studienfahrt der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst nach England, [4]: Ein Tag bei Lady Lilford
DOI Artikel:
Schneider, Camillo: Über japanische Gartenkunst, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22776#0027

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XII, 2

DIE GARTENKUNST.

1!)

delnden und wohl auch über den Raum, denn es
wird noch manches zu erzählen sein von den Erleb-
nissen der Englandfahrt zu deren schönsten Tagen der
Tag bei Lady Lilford wohl gerechnet werden darf.

Uber japanische Gartenkunst;

Von Camillo Karl Schneider, Wien.
(Schluß.)

Ich komme nun zu der Frage, in welchem Ver-
hältnis unsere Gartenkunst zu der des Japaners steht,
oder vielleicht besser: ob und wie man beide Ge-
staltungsweisen vergleichen kann?

Da möchte ich denn zunächt (bei der aphoristischen
Art, wie ich für heute aus unterschiedlichen Gründen
die ganze Sache behandeln muß) darauf hinweisen, daß
es mir bisher unmöglich war, eine Vorstellung von
dem historischen Entwickelungsgangc der japanischen
Gartenkunst zu erlangen. 1 Heser ging sicherlich Hand
in Hand mit dem allgemeinen kulturellen und künst-
lerischen Emporwachsen des Volkes, aber welche selb-
ständigen Phasen er da durchlaufen hat, darüber fehlen
mir Quellenwerke. Jedenfalls ist mir nicht bekannt,
daß in China (dem Muttcrlande wohl auch des Japani-
schen ) zunächst der architektonische Stil allein
herrschte und sich dann, wie bei uns, mit dem Er-
wachen der eigentlichen Naturforschung und der Land-
schaftsmalerei, der sogenannte natürliche oder land- 4 Plattenweg mit Staudenpflanzung und Rosenlaubengang
Schaftliche Stil allmählich neben dem architektonischen im Park der Lady Lilford.

herausbildete. Wahrscheinlich stehen auch in Ost-
asien Architektur und Gartenkunst
in engstem Zusammenhange, allein,
was man darüber bei Conder u. a.
lesen kann, ist mir nicht genügend.
Vielleicht gibt es gute Werke, aber
ich kenne sie dann noch nicht.

Verschiedenartig ist die
Entwickelung im Osten und Westen
wohl sicherlich erfolgt. Im Osten
sehe ich aber jetzt nur das End-
ergebnis einer langen Evolution,
während es im Westen möglich ist,
ziemlich deutlich deren Phasen zu
verfolgen.

Ich möchte nun gleich betonen,
daß es ganz falsch ist, wenn be-
hauptet wird, die Entwickelung der
Landschaftsgestaltung (wie ich seit
meinem letzten Buche die land-
schaftliche oder natürliche oder
biologische Gartenkunst kurz und
meines Empfindens sinngemäß zu
bezeichnen pflege) sei durch die
5. Schulhaus im Park der Lady Lilford. Kenntnis chinesischer und japani-
 
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