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Die Gartenkunst — 14.1912

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Foeth, Hermann: Gärten im bergischen Lande
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Heicke, C.: Winke für den Blumenschmuck unserer Gärten, [5]: Heidekräuter
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https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0169

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XIV, 10

DIE GARTENKUNST.

161

gewesen, für die Anordnung des Rosengartens, welcher
gleichzeitig als Wohngarten benutzt werden soll. Die
Perspektive Abb. 8 zeigt die Ausgestaltung dieses Rosen-
gartens von dem Wohn-Sitzplatze aus. Der Ausbau
des Speisezimmers dient als Achse des Blumengartens.
Sitzplatz und Brunnenanlage bilden hier den Abschluß.
Die Gartenteile hinter dem Hause sind benutzt für
die Unterbringung der Nutzgärten, wie Gemüsegarten,
Obstgarten, Bleiche und Kinderspielplatz.

suche man aber allzustarke Beschattung durch die
anderen Pflanzen des Beetes zu vermeiden. Als Ein-
fassung kann man sie nach der Blüte regelrecht wie Buchs
schneiden. Neben der roten hat man auch eine weiß-
blühende Spielart, die zwar in der Blüte weniger schön
ist, aber als scharf geschnittene Beeteinfassung sich
besser eignet. Erica carnea läßt sich gut mit Ballen
vor der Blüte verpflanzen und kann deshalb auch zur

Winke für den Blumenschmuck
unserer Gärten.

Zu den anmutigsten Gebilden der Pflan-
zenwelt, soweit sie für die Verwendung im
Garten in Frage kommen, gehören ohne Zwei-
fel die winterharten Heidekräuter. Und doch
macht man so wenig von ihnen Gebrauch.

Warum eigentlich? Es mag sein, daß man
glaubt, sie stellten, ähnlich wie ihre aus
Südafrika stammenden, etwas empfindlichen
Verwandten besondere Anforderung in bezug
auf Standort, Behandlung und Pflege. Dies
ist aber durchaus nicht der Fall. Wo man es
kann, soll man freilich den Boden etwas für
ihre Bedürfnisse durch Beimischung sandiger
Heideerde u. dgl. abstimmen, wie man ja
bei jeder Pflanze im Garten sich bemühen
muß, ihre Schönheit durch Darbietung zu-
sagender Standortverhältnisse zur vollen Ent-
faltung zu bringen. Bei unseren wintenharten
Heidekräutern erzielt man dann aber schöne
Erfolge, und wer sich einmal mit ihnen an-
gefreundet hat, wird sich nicht leicht wieder
von ihnen trennen, sondern ihnen der eigen-
artigen Schönheit halber dauernd Aufnahme
gewähren.

Das schönste von allen für meinen Ge-
schmack ist die frühblühende Erica carnea
L., welche schon im Herbst die gelbgrünen
Knospen zeigt, was Linne zu dem Irrtum
veranlaßte, es mit zwei Arten zu tun zu
haben, von denen er die eine E. herbacea
nannte. — Ihre karminroten Blüten ent-
falten sich je nach der Witterung Ende
März oder Anfangs April und dauern ziemlich lange
an. Erica carnea ist vorzüglich geeignet, den Saum
von Rhododendronpartien und sonstigen Moorbeet-
pflänzungen zu bilden. Im Parke ist sie am Platze
zwischen Birken und Kiefern als Bodenbedeckung
und wirkt dann im Frühjahre wundervoll. Man
muß sie dann recht massenhaft verwenden und ver-
meidet am besten jede andere Bodenbedeckung
zwischen ihnen. Auch zwischen Gesteinen macht sie
sich sehr gut; sie kann aber auch als Einfassung für
regelrechte Blumenbeete verwendet werden. Dabei

Abb. 7. Hausgarten des Herrn D. in R. Gartenarchitekt H. Foeth in Cöln.

Bepflanzung der Frühjahrsbeete im Blumengarten ver-
wendet werden.

Eine andere ebenfalls sehr hübsche Frühjahrs-
erika ist die in unseren Wintern nicht ganz harte Erica
mediterranea L. aus Südeuropa. Sie blüht von März
bis Juni in schön fleischroten Rispen. Ihrer Empfind-
lichkeit wegen kultiviert man sie am besten in Töpfen
und bringt sie dann im Frühjahr an Ort und Stelle.

Erica tetralix L., die in Mitteleuropa in Bruch-
gegenden heimisch ist, verlangt etwas feuchten,
torfigen Untergrund zu ihrem vollen Gedeihen. Die
 
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