Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Die Gartenkunst — 15.1913

DOI Heft:
Nr. 8
DOI Artikel:
Müller, J. F.: Rheinuferanlagen
DOI Artikel:
Heick, G.: Glockenblumen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.28103#0125

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
XV, 8

DIE GARTENKUNST.

117

also am befriedigendsten sein. Man
denke auch vergleichsweise an die
Kaipflanzungen in Luzern und Zug, y

die sich im Landschaftsbild sehr gut
ausnehmen.

Die Baumreihen müssen vier-
bis sechsreihig sein, damit sie als
starke Trennungslinie wirken, was
in der Rüdesheimer Anlage durch
die zweireihige Allee nicht erreicht ist.

Auch wird die Schaffung von zahl-
reichen Sitzgelegenheiten und etwa
einem Kinderspielplatz ermöglicht.

Bei meinem Vorschlag für eine
Uferanlage in Geisenheim a. Rh.
habe ich zunächst angestrebt den
örtlichen Verhältnissen Rechnung zu
tragen, indem ich dem Restaurant fakpe»

,,Deutsches Haus“ ein hochwasser-
frei gelegenes Parterre vorgelagert
habe, das als Blumengarten behan-
delt werden soll. Ferner war not-
wendig, von dem vorhandenen Lager-
haus eine direkte Verbindung zum
Restaurant zu schaffen. Die er-
wünschte streng geschnittene Baum-
reihe ersetzt in diesem Falle die
Baumpflanzung neben dem Lager-
haus und die alte vorhandene Ka-
stanienallee. Der auf dem Dampfer
an Geisenheim Vorüberfahrende wird
durch diese Lösung das Hotel sehen
können und sich — bei den ge-
ringen Entfernungen — auch an der Blumenanlage
erfreuen können. Die freibleibenden Wiesenstücke
sind als Tummelplatz für die Jugend gedacht.

7j/?eo7,f/ro?r>,

7t) /-io00

Abb. i.

Cs)


Abb. 2.


Glockenblumen.

Wie schön sind unsere wildwachsenden Glocken-
blumen !

Da sah ich an einem trocknen Weghang die rund-
b.lättrige Glockenblume, Campanula rotundifolia.
In dichten Beeten bekleidete sie den Hang, lichtblaue
Teppiche; fröhliche Blumenaugen überall.

Wie. schön aber erst die Glockenblumen unserer
Gärten! Und wie viele Arten; für alle Plätze und
Plätzchen des Gartens sind sie zu gebrauchen; In der
Staudenrabatte stehen Glockenblumen; im Felsengarten
blühen sie; auf der Trockenmauer hängen ihre Polster:;
und in den Spalten der Steinwege, dieser neuen Ein-
richtung in manchen Gärten, brechen sie hervor. Als
Topfpflanzen sind manche so prächtig; und als Schnitt-
blumen, füllen sie die Vasen in den Blumengeschäften.

Welche soll man nun aus dem Heer dieser Blumen-
glocken herausholen, um ihnen noch ein paar besondere
Lobesworte zu sagen?

Abb. 3. Skizze zu einer Rheinuferanlage in Geisenheim.

1. Restaurant „Deutsches Haus“. 2. Blumengarten. 3. Lagerhaus
und Billetschalter der Dampferlinien. 4. Kinderspielplatz. 5. Alte
Kastanienallee. 6. Wiese. 7. Ansichtskartenhaus.
 
Annotationen