Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Die Gartenkunst — 29.1916

DOI Artikel:
Heicke, C.: Gartenkunst u. Dendrologie
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20814#0163

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Gartenkunst u. Dendrologie.

reits mehrere Jahrzehnte,
sind aber in dieser Zeit noch
nie in nähere Beziehungen
getreten, obschon die beider-
seitigen Arbeitsgebiete in
mancher Hinsicht zu gemein-
samem Handeln anregen
können.

Die Dendrologische Ge-
sellschaft betreibt praktische
und wissenschaftliche Gehölz-
kunde und läßt sich die Ein-
führung und Verbreitung
neuer Gehölz-Arten und
Formen angelegen sein.
Wenn man sich die Summe
ihrer Tätigkeit in die Form
eines Prismas gegossen
denkt, so kann man sich
vorstellen, daß die eine
Prismenseitenfläche die für
den Gehölzliebhaber und
Dendrologen im engeren
Sinne wichtigen Ergebnisse
ausstrahlt, die zweite die,
die der Forstwirtschaft zu-
statten kommen, und die
dritte die, welche für die

Geschorene Linden am Hause Dr. von Neil, Trier-Mathias. Gartengestaltung belang-

reich sind.

Wendet man das gleiche Bild auf die Tätigkeit
der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst an, so
kommt für die eine Prismenseite die Theorie der
Die Deutsche dendrologische Gesellschaft und die Gartenkunst, ihre Geschichte und Beziehungen zu
Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst bestehen be- anderen Kunstgebieten, für die zweite die eigent-
liche Gartengestaltung in allen ihren Zweigen,
für die dritte endlich die Fragen des Pflanzen-
materials, seiner Sichtung und Klärung hin-
sichtlich der Verwendungsmöglichkeiten in Be-
tracht.

Diese letzte Prismenseite deckt sich, wie
man sieht, mit der entsprechenden bei der
Dendrologischen Gesellschaft und gibt ganz un-
gesucht eine Fülle von Möglichkeiten nützlicher
Zusammenarbeit. Soll diese aber erfolgreich
aufgenommen werden, dann muß man sich auch
wirklich klar sein über die Begrenzungslinien
dieses gemeinsamen Teiles der beiderseitigen
Arbeitsgebiete. Auf der dendrologischen Seite
scheint die Grenze zwischen der Prismenfläche
der Liebhabertätigkeit und der für die allge-
meine Gartengestaltung bisher noch nicht klar
erkannt zu sein. Man kann vielfach wahr-
nehmen, daß Mitglieder dieser Gesellschaft
glauben, jedes schöne, vielleicht auch nur eigen-
artige Gehölz sei schlechthin von Wert für
den Garten, und meinen, ein mit zahlreichen
schönen Gehölzen bepflanzter Garten sei ohne
weiteres auch selbst schön.

Das wäre ungefähr so, als wenn jedes
neu eingeführte Nadelholz ohne weiteres für
die Forstwirtschaft zu verwenden wäre. Man
weiß aber, daß gerade auf diesem Gebiet
sorgfältige Auslese gehalten wird. Die Mit-
teilungen, die Graf Schwerin, der Vorsitzende
der Dendrologischen Gesellschaft, über die
jahrelangen Bemühungen bei der Ermittlung
und Einführung einer für deutsche Forst-
verhältnisse geeigneten Form der Douglasfichte
auf der Jahresversammlung der Gesellschaft in
Trier machen konnte, ließen erkennen, daß man
sich über die Grenzen der Prismenfläche nach
der forstwirtschaftlichen Seite klar ist.
Einfahrt zum Haus Grünhaus b. Trier. Bes.: Exz. v. Schubert. Die gleiche Klarheit auch nach der garten-
Aufnahmen von A. Glogau, Geisenheim. künstlerischen Seite hin zu gewinnen, erscheint

152
 
Annotationen