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Genelli, Hans Christian
Das Theater zu Athen: hinsichtlich auf Architectur, Scenerie und Darstellungskunst ueberhaupt erläutert — Berlin und Leipzig, 1818

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https://doi.org/10.11588/diglit.842#0007
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I.

EINLEITUNG.

E

s liegt am Tage, dafs in den uns erhaltenen attischen Dramen Manches, selbst dem
gelehrtesten Forscher dieser Litteratur dunkel bleiben mufs, lediglich aus Mangel einer
deutlichen Ansicht von der Darstellung und dem Spiele derselben, dem Orte und den
übrigen äufseren Bedingungen dieses Spieles. Eben so einleuchtend ist es auf der an-
deren Seite, dafs ohne jene deutliche Vorstellung vom Wesen und Gange des erwähn-
ten Spieles es auch dem baukundigsten Antiquar unmöglich bleibt, von so mancher Ei-
genheit in der architektonischen Anordnung des griechischen Theatron bestimmte Nach-
weisung und Erläuterung zu geben, troz der Beschreibungen, die uns die 'Alten von
diesen Gebäuden geben, und troz der vielen Überbleibsel, die annoch sich unsrer For-
schung darbieten. Ich schweige von dem, was der entbehren mufs, welcher jene Ge-
dichte für den Kunstgenufs lieset, so lange er nicht den äufseren Gang und, wenn ich
so sagen darf, die Figur der Handlung gleichsam vor Augen zu sehen, nicht die Töne,
in welchen sie dahin rauschte, im Ohre gleichsam nach zu hören vermag, während er
den Inhalt liest; so lange er nicht sich erklären kann^ warum die gegebene Handlung
hier eben in solchem Umfang, mit solchen besonderen Umgrenzungen dargestellt wor-
den, kurz auf welchen Wegen das Drama grade zu diesen Formen gelangt ist.

Ist es irgend möglich, hierin zu einer klareren Anschauung zu gelangen, so
konnte es nur dadurch geschehen, dafs man zugleich alle Elemente dieser Kunsterscheinung
ins Auge fasste: das Gedicht, und den Ort für welchen es bestimmt war, samt der Art
und Weise, wie jenes in diesem aufgeführt wurde, so weit irgend dies noch aufzuspü-

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