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Genelli, Hans Christian
Das Theater zu Athen: hinsichtlich auf Architectur, Scenerie und Darstellungskunst ueberhaupt erläutert — Berlin und Leipzig, 1818

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https://doi.org/10.11588/diglit.842#0034
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IIL

THEATRON.

Zunächst haben wir jezo uns mit dem Orte bekannt zu machen, der zur Aufführung
der eben angegebenen dionysischen Spiele bestimmt war, und welcher im Griechischen
Theatron J) genannt wurde, ein Name, der um nichts specieller bezeichnend ist, als
der deutsche, Schauplaz. In der That mufs dieses Gebäude ein Plaz genannt wer-
den, indem dessen Raum unbedeckt blieb und alles darin unter freiem Himmel vor-
ging. Wie wir schon erwähnt haben, war es anfänglich aus Holz errichtet, zu Athen
sowol wie zu Rom, nur dafs es dort wol fest bestehend war, während es hier, wie
Plinius sagt, kaum einen Monat stehen blieb, und jährlich wieder neu aufgerichtet
wurde, selbst noch zu jener Zeit, als schon die übertriebenste Pracht an diesem Bau
verschwendet wurde. Zu Athen blieb es in diesem Zustande nur bis auf die Zeit des
Äschylos, wo es einstürzte, und sodann das Theatron des Bakchos aus Steinen erbaut
wurde. Nach der Wandelbarkeit jenes Materials ist es nicht unmöglich, dafs dies Ge-
bäude, nach den allmäligen Fortschritten der Tragödie, auch mancherlei Abänderungen
erfahren habe, bevor es im steinernen Bau zu der vollendeten Gestaltung gelangte, die
dem Vitruvius in seiner Beschreibung als Vorbild gedient hat; allein die Grundform
mufs ihm doch von Anbeginn an eigen gewesen sein, als aus dem Begriff der Bestim-
mung selbst entspringend. Es liegt in der Natur, dafs, wo es was zu schauen oder zu

l) Von S-sx&tti, zuschauen. So konnte jeglicher Ort genannt werden, tvo es etwas cu schauen
gab, da dies Wort keinesweges auf besondere künstliche Vorrichtungen hin deutet.
 
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