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Gerhard, Eduard
Auserlesene Griechische Vasenbilder, hauptsächlich Etruskischen Fundorts (Band 2): Heroenbilder — Berlin, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.24596#0044
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TAFEL XCIII-CI.

THIERKÄMPFE DES HERAKLES.

I af. XCIII. XCIV. Der nemeische Löwe; archaische Hydrien, im rö-
mischen Kunsthaudel gezeichnet. — Kein anderer Mythos hat auf Kunst-
denkmälern C1) und namentlich auf den archaischen Gefäfsen, die wir be-
trachten, häufiger seine Darstellung gefunden, als die erste und gefeiert-
ste (2) der zwölf Thaten des Herakles, der Kampf dieses Helden mit dem
nemeischen (3) Löwen. Götterbilder einer ganz ähnlichen Darstellung
mögen von Asien her ihre gewichtigste That, die Tilgung der Sonnengluth,
die der Löwe bezeichnet (5), auf Griechenlands göttlichsten Held über-
tragen und seinem Löwenkampf frühzeitig die Geltung zugewandt haben,
die alte Künstler zur Darstellung nervigen Kampfes willkommen fanden.
Archaische Vasenbilder dieses Gegenstands hat man schon längst über
ein Hundert gezählt (6); aus dieser zahlreichen Masse treten die gegen-
wärtigen, wie wenig andre, hervor

(:) Als Einzelbild ist der Löwenkampf des He-
rakles auch in Gemälden, Erzgruppen (eine clusi-
nisclie in Berlin), Miinztypen und Gemmenbildern
erhalten. Vgl. Zoega Bassir. II, p. 55 ff.

(2) Eurip. Here. für. 356: tiqiZtov giv z/toi;

«/Lao; riq’tjf.iuiae Xiovxoq, nvqoov d‘ u/.iq>£xahvq>&-r],
^av&ov -/.qut’ tTuvuixioaq, öiivqj xüoftart, Vgl.

Quint. Smyrn. VI, 208. Apollodor. II, 5, 11. Dio-
dor IV, 11. Zoega Bassiril. II, p. 54 lf.

(3) Den kitliäronischen (Apollod. II, 4,8) glaubt
Campanari, ohne hinlänglichen Grund, auf einer
Feolischen (no. 109) Hydria gemeint.

(J) Gottheiten, welche gebändigte Löwen oder
Panther halten, sind aus persischen, aber auch aus
griechischen Kunstwerken bekannt. Vgl. Th. I,
S. 95 ff.

(5) Obwohl vom Monde abstammend, Selenens
von Here der Mondgöttin gepflegte Geburt (Argum.
Find. Nein. p. 425. Müller Dorier I, 442 ff.) kann
doch der Löwe nach aller alten Symbolik nim-
mermehr für ein Sinnbild des Mondes gelten, wie
Uschold (Vorhalle I, 593) will.

(B) Rapporto volcente no. 360: „piu ehe cento
volte." Auf Hydrien als oberes Bild, wo der mit-
telsten Raum (n) Achill’s Erziehung (Museum
etrusque no. 314.) oder (h) Herakles’ Ruhe (Mus.
etr. no. 1635. Micali tav. 89: ZuoLo?, JIiQuxUq,
A&tvaiu) oder (c, d) Quadrigen (Feoli no. 109.
124) oder (e) Reiteriiguren (De Witte Cab. etr.
no. 123) oder auch (f) nur Blumen werk (Brönd-
sted Campanari Vases no. 9j darstellt. Als unte-
res Bild auf (g) einer Hydria, deren Mitte einen
 
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