Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Hrsg.]
Die Graphischen Künste — 16.1893

DOI Artikel:
Graul, Richard: Des Giovan Antonio de' Bazi (Soddoma) Vermählung Alexanders mit Roxane
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.3328#0045
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
-:■*'■■"■ ^,'-;'*W-:'rt'*iV.'*>;


Heliographifche Verkleinerung des Stiches von Lotus Jacoby.
DES GIOVAN ANTONIO DE' BAZZI (SODDOMA)
VERMÄHLUNG
Alexanders mit Roxane.

!>•:•■

I



*



■ 988

«sir


UCIAN erzählt in einem seiner Dialoge von einem Bilde des griechischen Malers
Aetion, das die Vermählung Alexanders des Grossen mit Roxane, der Tochter
eines baktrischen Fürsten, darsteilt. Als dies Werk zu Olympia ausgestellt wurde,
erregte es die grösste Bewunderung. Aetion erntete solchen Ruhm, dass ihm
einer der Preisrichter seine Tochter zur Frau gab. Viele Jahre später war dieses
Gemälde nach Italien gekommen. Lucian beschreibt es wie folgt: »Dargestellt
ist ein ausserordentlich schönes Gemach mit einem Brautbette; darauf sitzt
Roxane, ein wundervolles Gebilde jungfräulicher Schönheit; sie blickt scheu zu Boden, denn vor
ihr sleht Alexander. Lächelnde Liebesgötter umgeben das Paar; einer steht hinter Roxane, zieht
ihr den Brautschleier vom Kopf und zeigt sie dem Bräutigam; ein anderer ist diensteifrig
beschäftigt, ihr die Sandalen von den Füssen zu lösen, dass sie sich niederlege. Ein Dritter hat
Alexander am Gewände erfasst und zieht ihn aus allen Kräften zu Roxane hin. Aber der König
selbst reicht der Jungfrau einen Kranz oder eine Krone hin (oTscpavo'v wa 6pi-(si tq ratSi). Als Braut-
führer steht Hephästion neben ihm mit einer brennenden Fackel in der Hand und gelehnt auf einen
 
Annotationen