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Emil Orlik, -Fuji-Pilger«

Nach dem Originalholzschnitt.

ANMERKUNGEN
ÜBER DEN FÄRBENHOLZSCHNITT IN JAPAN (1900).

Lange Zeit bevor ich an die Möglichkeit denken konnte, eine Reise nach Japan zu unter-
nehmen, führte mich meine Phantasie dahin. Als ich aber zum Holzschnitte kam, zur schwarzen
Platte farbige gesellte und in diesen Versuchen der Technik der Japaner nachging — da wurde
der Wunsch zur Begierde: hinüber zu fahren nach dem Lande alter Cultur und seltsamer Art und
diese seltene Kunst und Technik an Ort und Stelle zu lernen. So bin ich anfangs 1900 auf die
Wanderschaft gezogen. Bei Holzschneidern und Druckern habe ich das Technische dieser Kunst
gelernt, wie ein Geselle sein Handwerk.

Es ist nicht möglich, in diesen Zeilen ein Bild der ganzen Technik zu geben und auch nicht
der Zweck derselben. Die meisten Bücher, die über den japanischen Farbenholzschnitt geschrieben
worden sind, enthalten ja eine Beschreibung der Entstehung desselben, ich nenne nur die deutschen
Werke von Brinckmann und Seidlitz. Ausserdem gibt es ein Büchlein von dem Japaner Tokuno
(übersetzt von Köhler), das nur von der Technik des japanischen Farbenholzschnittes handelt; es
ist mit einer grossen Anzahl bildlicher Darstellungen des Druckers, der Werkzeuge etc. versehen
und alles darin gar genau beschrieben. Aber es ist ein todtes Buch für den Künstler, der den japa-
nischen Holzfarbendruck erlernen und verwerten will; denn es genügt nicht, Werkzeuge abzubilden,
und zu beschreiben, wo die Handhabung derselben das Wesentliche ist. Das ganze Verfahren ist
 
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