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Oscar Graf, »Aus Salzburg«

Nach der Originalradirung.

OSCAR GRAF ALS RADIRER.

Der ganz besondere Reiz, der unter allen Gattungen der vervielfältigenden Künste gerade
die Radirung auszeichnet, liegt nicht zum wenigsten in der ausserordentlichen Vielseitigkeit,
Schmiegsamkeit und Combinationsfähigkeit ihrer Ausdrucksmittel, welche fast für jede künst-
lerische Aufgabe ein dankbares und stilgemässes Verfahren an die Hand geben. Die Grenzen
des Darstellbaren sind hier weiter, flüssiger als auf irgend einem anderen Gebiet der bildenden
Kunst, und fast unerschöpflich ist die Mannigfaltigkeit der künstlerischen Absichten, die wir hier
vertreten finden. Doch theilt sich die bunte Reihe der Erscheinungen in zwei grosse Richtungen,
die sich gegenseitig ergänzen und mit ihren Übergängen zu einander den Kreis der künstlerischen
Möglichkeiten umschreiben. Auf der einen Seite stehen die, welche eine Kunst von mehr oder
minder ausgesprochen zeichnerischer und erzählender Tendenz pflegen, die man wohl unter dem
Begriff »Mappenkunst« zusammenzufassen pflegt. In der That begünstigt die Sprache der Radirung
eine starke Betonung des Gegenstandes und der Erfindung, des sachlichen Inhaltes und gewährt
dem Künstler die grösste Freiheit, sich in der Aufzeichnung geistreicher und poetischer Einfälle,
 
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