Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
TH. MUSPER / ZUR LOKALISIERUNG UND DATIERUNG DER
ÄLTESTEN DEUTSCHEN BLOCKBÜCHER

Während die Erforschung der holländischen Blockbücher durch quellenmäßige Hinweise
erleichtert wird, sind wir auf dem Gebiete der deutschen, eigentlich oberdeutschen Block-
bücher nahezu ausschließlich auf Stilkritik angewiesen, zu der allerdings die Analyse des
Dialekts der Blockbuch-, bzw. stilistisch verwandter Einblattexte treten kann, die mitunter
ein sichereres Kriterium ergibt als die der Form. Während aber die Urausgaben der holländi-
schen Blockbücher sich in einer verwirrenden Menge von Kopien oder Nachschnitten ver-
bargen und also zum Teil erst entdeckt werden mußten,1 sind wir in dieser Hinsicht bei den
deutschen Blockbüchern fast jeder Schwierigkeit enthoben. Sie wurden nur ausnahmsweise
nachgeschnitten.

Nicht weniger als sieben oberdeutsche Blockbücher, größtenteils als reine Unica, sind in
einem einzigen Band, dem „Codex Palatinus germanicus 43 8" der Heidel-
berger Universitätsbibliothek zusammengefaßt, über dessen Erwerb und Herkunft freilich
nichts Genaues bekannt ist.2 Es handelt sich um die folgenden Bücher:

1. Biblia pauperum (Abb. 1).

2. Symbolum apostolicum (illustriert die Sätze des apostolischen Glaubensbekenntnisses
in 12 Darstellungen mit den Brustbildern der Apostel, von denen diese Sätze herrühren
sollen) (Abb. 8).

3. Decalogus (versinnbildlicht die zehn Gebote. Der Ermahnung des Engels zur Befolgung
der Gebote ist jeweils die Verführung des Teufels zu ihrer Übertretung gegenüber-
gestellt) (Abb. 6).

Septimania poenalis (gibt für jeden Wochentag den Gegenstand an, auf den sich die
Gedanken und Gebete des Bußfertigen richten sollen) (Abb. 7).

4.

5-1

6.

7.

AI
vollJ
aleir1
n e t|
Mit ]
hanc'
vol
druc

wob'
ding

i •

theoi
Haar!
Gesel

3 ]

und
dem
ist ir

- CM

M co

= 0)

ü

Q |

ü
>

CD

~ in

§- o

)■

ler und auch von W. L. Schreiber, dem verdienst-
lach Oberdeutschland, genauer in den schweizerisch-
Iiittelbaren Anhalt hiefür bietet allein das „P 1 a-
s Wappen der Stadt Basel, den Baselstab, enthält,
i n z" zusammen weist dieses Buch geschnittenen
•daß beide Bändchen wie übrigens auch die ,,F a b e 1
jen Typus gehören. Einen fortgeschritteneren Ein-
b e n a 1 i s" und der „D e c a 1 o g u s", auch das
ihre Schrift sich bereits dem Letterndruck nähert,
a die entwicklungsgeschichtliche Stufe nicht unbe-
ln braucht. Die Tatsache, daß uns von all diesen

Graphischen Künsten" 1937, S. 81 und 128; 1938, S. 41; „Pan-
Cutenbergj ahrbuch 1938 und meinen Festvortrag über „Die
L 26. Juni 1938, erschienen 1939 im Verlag der Gutenberg-

Pr. Preisendanz und Prof. Dr. H. Finke.

ieses Werkchens scheint mir bisher nicht befriedigend geklärt
betont, daß ein Einzelblatt aus Schreibers 2. Ausgabe aus
kämmt (A History of Woodcut, 1935, S. 250). Die Tatsache
 
Annotationen