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VORWORT

Ursprünglich war es meine Absicht, die Geschichte der heroischen Land-
schaft zu schreiben. Es beschäftigte mich lebhaft, wie man sich die
Entstehung dieses Bildtypus im 17. Jahrhundert und seine weiteren Schick-
sale vorzustellen habe. Nach kurzer Zeit hatten sich aber in bezug auf die
Abgrenzung und Gestaltung des Stoffes so große Schwierigkeiten eingestellt,
daß die Arbeit an ihrer allzu komplizierten Problemstellung zu scheitern
drohte. Damals gab mir Herr Dr. Hans Rose den Rat, mein Interesse dem
Landschaftsgarten zuzuwenden, der ja in gewissem Sinne das Erbe der heroi-
schen Landschaft angetreten habe, den Stoff auf diese Weise zu verwerten,
und falls auch dieses Thema sich als zu weitläufig erwiese, eine auf exakte
Archivforschung gegründete Monographie über den bahnbrechenden Meister
der landschaftlichen Gartenkunst in Deutschland, Friedrich Ludwig v. Sckell,
anzufertigen. Der Vorschlag war einleuchtend, da eine Monographie über den
Landschaftsgarten noch nicht bestand und das Einleben in das Schaffen Sckells
auch für meine allgemeinere Fragestellung die beste Grundlage abzugeben
versprach. Nach etwa zwei Jahren waren der Allgemeine Teil und der Mono-
graphische Teil, obwohl sie unter verschiedenen Gesichtspunkten in Angriff
genommen worden waren, zu einer buchmäßigen Einheit zusammengewach -
sen. Eine vorläufige Fassung meines Textes ist im Juli 1926 von der Philo-
sophischen Fakultät (I.Sektion) der Universität München als Dissertation an-
genommen worden. Referenten waren Herr Geheimer Rat Professor Dr. Paul
Wolters und Herr Privatdozent Dr. Hans Rose. Seitdem habe ich mit meinem
Text eine gründliche Überarbeitung vorgenommen. Bei dieser Neu-Redaktion
war es mir von großem Gewinn, daß Herr Dr. Rose im Winter 1926/27 Vor-
lesungen über Gartenkunst abhielt, so daß die in seinem „Spätbarock" ent-
wickelten Gedanken, mit denen ich mich schon früher vertraut gemacht hatte,
nochmals in gereifter Fassung an mich herangetreten sind. Auf diese Weise
war es mir möglich, in meinem Buch systematische Zusammenhänge aufzu-
decken, für die ich ohne den unmittelbaren Eindruck der erwähnten Vor-
lesungen die Formulierung noch nicht hätte finden können. Zugleich mag
diese Feststellung bestehen als Zeichen des Dankes, den ich Herrn Dr. Rose
für seine zielsichere Führung schuldig bin.

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