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Preisendanz, Karl
Papyri graecae magicae (Band 1): unter Mitarb. von A. Abt ... — 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.19671#0023
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Berlin, P 5025 A und B der Staatl. Museen. Erworben 1857 durch Lep-
sius aus der Sammlung Anastasi in Paris.1) Vollständige Papyrusrolle (etwa
80,2 cm Gesamtlänge bei 33,5 cm Höhe), in 5 Kolumnen beschrieben2), durch
einen glatten Schnitt nach Kol. 2 in zwei Teile (A und B) zerlegt, 'brise en
deux parties’notiert schon Fr. Lenormants Catalogue, 1857 Kr. 1074 (s. Anm. 1);
alle Kolumnen, am meisten 1 und 2, durch antike Brüche beschädigt.3) Der
Text der Kolumnen ist von nur einer, nicht sehr geübten Hand in verhältnis-
mäßig deutlicher Kursive niedergeschrieben, die Buchstabenformen weisen —
ohne besonders Charakteristisches zu bieten — auf das ausgehende vierte oder
das fünfte Jahrh. n. Chr. Von der gleichen Hand wohl stammen die wenigen
Randbemerkungen.4) Den Hauptinhalt bilden drei einander verwandte Zauber-
handlungen zum Erlangen eines Spiritus familiaris (Z. 1—42; 43—195; 263—
347). Zwischen ihnen stehen vier Rezepte, von denen drei keinerlei Zusammen-
hang mit dem Hauptteil haben. Der genaue Inhalt der Sammelhandschrift
ist folgender:
1. npäric, Z. 1—42: Z. 1—25 Vorbereitungen zum nächtlichen Empfang
eines weissagenden Paredros; 26—37 Anrufung vor dem Niederlegen an Harpo-
krates-Chnuphi; 37—40 Angaben über den Verkehr mit dem Gotte beim Mahle;
41f. Warnung vor Verunreinigung und vor Preisgabe des Rezepts.
2. ΠραΕκ, Z. 42—195: Z. 42—54 Einleitung in Briefform, zu einer auf
den Hierogrammateus Pnuthis zurückgehenden Zauberhandlung; 55—69 Zere-
monien bei Sonnenaufgang zum Erlangen eines Amulettsteines; 69—75 Zere-
monien am Abend, an den Mond gerichtet zum Gewinn des Paredros; 75—95
Vorschriften für die Behandlung des Paredros vom Augenblick seines Erschei-
nens an bis zu seinem Verschwinden; 96—130 Aufzählung seiner Leistungen;
130f. Warnung vor Preisgabe der Anweisung; 132—142 \Vortlaut der Be-
1) So das Berliner Inventarbuck im Gegensatz zu Partkey, der 'von Lepsius in
Theben erworben’ angibt. Nack Sckubarts Mitteilungen fehlen genauere Nachweise in
den Akten. Bei Fr. Lenormant, Catalogue d’une collection d’antiquites, Paris 1857, Nr.
1074; vgl. K. Preisendanz, Bibliographie der Zauberpapyri, APF 8,1926, 148 ['Lenormant’].
2) Z. 1—77, 78 — 152, 153—231, 232—303, 304—347; Zeilenlänge durchschnittlich
10 cm bei 28 cm Kolumnenhöhe.
3) Ein Frg. der Kol. 1, Buchstaben von Z. 20—27 enthaltend, war bisher fälschlich
an Z. 31—38 angesetzt und hat erst durch H. Ibscher den richtigen Platz erhalten.
4) Im Apparat an ihrer Stelle kenntlich gemacht. Daß von Z. 104 des Textes an
die Schrift etwas dünner wird, um bei 150 etwa wieder die alte Stärke zu erreichen,
kommt auf Rechnung einer neuen Feder, nicht eines neuen Schreibers.
Griech. Zauberpapyri 1
 
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