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Heyne, Christian Gottlob ; Tischbein, Johann Heinrich Wilhelm
Homer nach Antiken gezeichnet — Göttingen, 1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.857#0223

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JI.

ULYSS REICHT DEN BECHER HIN.

Dieser Umrifs ist von einer kleinen Fi-
gur in der Villa Panfili genommen: sie stellt
den Ulyfs vor, wie er sich dem Polyphem
mit seinem Weingefäfs nähert. Zuversicht-
lich und unbefangen ist der Blick; und, ist
diefs die treue Darstellung des alten Kunst-
werks, so hat dieses die Unerschrockenheit
des Mannes anzeigen wollen, welche zugleich
durch das Dreuste des Blicks dem Polyphem
Zutrauen erwecken und allen Verdacht von
List entfernen konnte. Das Gefäfs ist, so wie
auf mehreren alten Werken, von einer sehr
einfachen Gestalt; er selbst, durch seine Schif-
fermütze kenntlich, ist blofs mit seinem Rei-
semantel, der, über die linke Schulter gewor-
fen, bis an die Knie reicht, und um den Mit-
telleib £efürtet ist, bekleidet *>.

Diese Darreichung des Bechers haben die
Künstler auf verschiedene Weise dargestellt;
im IV. Hefte Blatt III. sahen wir ihn bittend,
mit dem Knie auf der Erde; eben daselbst, Bl.
IV. überredend und sich einschmeichelnd, Po-
lyphem langte auch schon zu; aber Bl. V. hatte
das Unthier schon einen Gefährten getödtet;
Ulyfs reichte ihm den Becher, und sah ihn
mit Erbitterung an. Grausamer, sagte er,
wie könnte forthin Jemand an deiner Insel
 
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