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240 Zwcyter Anhang. Kürze Nachrichten von Gärten,
Zweyter Anhang.
Kurze Nachrichten von Gärten, Lustschlössern,
Landhäusern, Gartengebauden und Garten-
prospecten. >
r.
Italien.
I.
/As war unstreitig in den schönen und von einem so milden Himmel beglückten Ge-
filden Italiens/ wo in den neuern Zeiten Europa die ersten Garten wieder
aufblühen sah. Hier erwachte zuerst das Gefühl für das Schöne, und weckte
zugleich die edlem Künste aus ihrem langen Schlummer auf. Man weiß, daß
diese wichtige Revolution sich besonders in Toscana durch die großmüthigen Bemü-
hungen des Geschlechts Medici erhob. Und hier scheint auch mit der Liebe des
Ackerbaues die Gartencultur zuerst in Italien wieder erweckt zu seyn.
Bis zu den Zeiten des Lorenzo Medici waren die reichsten Hauser in Ita-
lien nur auf den Handel bedacht. Ackerbau und Gartenkunst wurden fast ganz ver-
nachläßigt. Er war der erste, der seine Kapitalien auf liegende Gründe verwen-
dete. Der erste berühmte Garten, von welchem man seit den Mittlern Zeiten in
Italien weiß, war jener des erwähnten Lorenzo hinter der Kirche St. Marco
zu Florenz. Die Alleen, die Hallen, die Zimmer des dabey befindlichen Pala-
stes waren mit alten und neuen Werken der Kunst ausgeschmückt.
Noch berühmter wurden im Anfänge des XVI Jahrhunderts die Gärten Bern-
hards Rucellai, Korts orieeUarii von den gleichzeitigen Schriftstellern genannt.
Niemand reifete in Italien/"der nicht den reichen und geschmackvollen Rucellai zu
Florenz besuchte, und in seinen Garten auf das freundlichste empfangen ward.
Sie waren nach des Lorenzo Tod der Versammlungsort der platonischen Akade-
mie, und aller einheimischen und fremden Gelehrten. Was Rucellai kostbares
von antiken Statuen aus entfernten Ländern gesammelt hakte, das war die vornehmste
Zierde
 
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